Sep
22
2002

Dem Verein treuer als der Frau

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Ordentlich vom Leder zieht Campino, seines Zeichens Sänger der Toten Hosen, in einem neuen Interview mit dem FHM-Magazin aus München. So erzählt er zum Beispiel, dass ihn beim Sex nur „die jeweilige Person“ interessiere: „Stellungen, das ist für mich so was von unwichtig… Und umgekehrt, wenn das eine tolle Person ist, dann kann ich jahrelang immer dasselbe machen und finde das trotzdem super.“ Mindestens genau so wichtig wie Sex scheint für Andreas Frege aka Campino aber der Fußball zu sein: „Du entscheidest dich einmal in deinem Leben für ein Team, und das ist es dann in der Regel auch. Wenn du erst einmal Fan von einem Team geworden bist, dann kannst du, egal wie schlecht es spielt, nicht einfach mit einer Mannschaft Schluss machen, wie du es vielleicht mit deiner Freundin tun würdest, nur weil sie dir auf die Nerven geht.“ Zur Promotion des kommenden Albums „Auswärtsspiel“, das kommende Woche erscheint, traf sich Campino mit der Jugendzeitschrift YAM! sogar im Münchener Olympiastadion, der Heimat des FC Bayern. „Ich bin nur als Gegner hier“, erklärte der als „FC Bayern-Hasser“ bekannte Sänger und posierte im Dress seines Vereins, dem Regionalligisten Fortuna Düsseldorf. Mit YAM! sprach er über den Beginn der „Toten Hosen“ und seine eigene Drogen-Karriere. Die ersten Jahre der Hosen waren sehr exzessiv, erzählt Campino: „Damals habe ich mir bei jeder Gelegenheit den Abschuss gegönnt – Alkohol, Koks, Speed. Auf der Bühne war ich meist voll zugedröhnt. Mein Schlüsselmoment war ein Stimmband-Anriss inklusive Kreislaufkollaps. Die Ärzte sagten, wenn ich so weitermache, habe ich bald keine Stimme mehr.“ Was er geworden wäre, wenn er nicht mit den „Toten Hosen“ bekannt geworden wäre: „entweder Busfahrer, Maler, Präsident eines Rammlervereins für Karnickelzüchtung oder Profi in der Tischfußball-Bundesliga.“