Als Sting in der vergangenen Woche den Brit Award für sein Lebenswerk erhielt, bedankte er sich mit dem Satz: „Preise sind nicht so wichtig, die Hauptsache ist doch immer noch die Musik.“ Hat sich da etwa jemand nicht so richtig über seinen Preis freuen können? Gut möglich, dass der Sänger leicht zerknirscht war. Denn ursprünglich sollte Madonna den Preis für die „Outstanding Contributions“ bzw. das „Lifetime Achievement“ erhalten. Doch die Pop-Queen weigerte sich. Wie die englische Sun berichtete, erfuhr sie aus einer „Madonna nahe stehenden Quelle“, dass sich die 43-Jährige für den Award zu jung fühlte. Ihre Karriere sei noch lange nicht zu Ende, lautete ihre Begründung. Madonna gefällt sich viel besser in der Rolle einer Vorreiterin für die Popkultur. Eine Auszeichnung fürs Lebenswerk ist da kontraproduktiv. Im vergangenen Jahr hatte die irische Rockband U2 den nicht sonderlich begehrten Preis gewonnen. Auch sie ließen Bedenken an der Annahme der Auszeichnung durchscheinen. Nach dem Erhalt des Awards könne das Publikum auf die Idee kommen, dass man sich nun zurückziehe und auf seinen Lorbeeren ausruhe, meinten Bono und Band damals. Paul McCartney lehnte 2000 den Award für das „Lifetime Achievement“ ebenfalls ab. „Das ist ein Preis für Leute, die kurz vor dem Sterben stehen“, motzte der Ex-Beatle. Statt McCartney wurden die Spice Girls geehrt, die sich kurz darauf tatsächlich so gut wie auflösten.
Sep
22
2002