„Ich denke, wir haben uns wieder einen ganzen Schritt weiterentwickelt“, sagt Jamiroquais Jay Kay. „Das Schlimmste ist, wenn man sich wiederholt“, meinte Pulp-Frontmann Jarvis Cocker jüngst. Womit beide die Grundproblematik der Popmusik benannt hätten. Natürlich klingt „A Funk Odyssee“ von den einstigen Dancefloor-Revolutionären Jamiroquai wie immer. Wie immer, aber auf einem Niveau, dem viele ein Musikerleben lang hinterher laufen. Schwerer hat es da, wer noch nicht so etabliert ist und mit seiner zweiten Scheibe beweisen muss, dass das hohe Niveau der ersten kein Zufall war. Deshalb dürften viele das neue Album von Reamonn mit besonderer Spannung erwarten. Die Senkrechtstarter des vergangenen Jahres haben bei der Produktion von „Dream No.7“ wieder mit Steve Lyon zusammen gearbeitet, der auch schon für Größen wie Depeche Mode, The Cure, Paradise Lost und Paul McCartney tätig war. Das Ergebnis warte mit einer ungewöhnlichen Mixtur der unterschiedlichsten Sounds auf, verspricht das Label, na mal sehen … Bei Embrace dürfte das Zittern nicht ganz so groß sein, die Brit Popper sind nämlich schon mit ihrem dritten Album am Start. Und nachdem ihr Zweitling mit dem Debut ohne weiteres mithalten konnte, wird sicher auch die neue „If You’ve Never Been“ die Fans nicht enttäuschen. Andere Bands haben ihre beste Zeit schon hinter sich. „Live On The Black Hand Side“, der neuen Live-Scheibe von Danzig, bescheinigt der Kritiker jedenfalls eher durchschnittliches Niveau. Und dass Lenny Kravitz schon wieder mit einer „Greatest Hits“ aufwartet, spricht auch nicht gerade für ungezügelte Produktivität. Schön, dass es auch noch junge aufstrebende Nachwuchskünstler gibt. Alicia Keys z.B. schafft sich eine eigene Nische im R’n’B-Dschungel. Die Mischung aus moderner Produktion (im R’n’B sind die Einflüsse des Drum’n’Bass sehr deutlich hörbar) und alten Motown-Anleihen ist einmalig. Auch Syleena Johnson, die bereits als neue Aretha Franklin gefeiert wird, hat den LAUT-Kritiker schwer beeindruckt: „Die 23-Jährige rettet den Soul“, lautet sein Fazit. Wenn das nicht toll ist … Außerdem erscheinen nächste Woche: – 1 Giant Leap, „1 Giant Leap“ – All/Descendants, „Live Plus One“ – Barcode Brothers; „Swipe Me“ – Biohazard, „Uncivilization“ – Cato Salsa Experience, „A Good Tip For A Good Time“ – Slem Snide, „The Ghost Of Fashion“ – Eins Zwo, „Zwei“ – Fad Gadget, „The Best Of“ – Go Faster Nuns, „Teenage Love Beats“ – Maxwell, „Now“ – Mina, „A To B“ – Motorpsycho, „Phanterthyme“ – Pennywise, „Land Of Free“ – Jack Radics, „Always Arround“ – Rasmus, „Into“ – Reducers SF, „Crappy Clubs And Small Pubs – RMB, „Mission Horizon“ – S.I. Futures, „Mission Statement“ – Irmin Schmidt/Kumo, „Masters Of Confusion“ – Station 17, „Hitparade“ – Stereolab, „Sound Dust“ – Tahiti 80, „Puzzle“ – Tantric, „Tantric“ – Undergod, „Trapped“ – Wilco, „Yankee Hotel Foxtrott“
Sep
22
2002