Beim SARSstock in Toronto spielte Justin Timberlake vor einem Rockpublikum. Was ihn erwartet, ahnte das Ex-Boygrup-Mitglied schon bei Beginn seines extrem kurzen Sets. „Das wird vorbei sein, bevor du es merkst“, versuchte er das Publikum, das wegen den Stones und AC/DC gekommen war, für sich – oder zumindest nicht gegen sich – einzustimmen. Nur drei Songs spielte er am frühen Abend vor dem Megapublikum. Zu viel: Die Masse war gegen ihn, bewarf Justin mit Wasserflaschen und Müll. Doch das konnte seine gute Laune an dem Abend nicht bremsen. Denn Mick Jagger, der Timberlakes Talent erst vor wenigen Wochen in Frage gestellt hatte, holte ihn für einen Song zu den Stones auf die Bühne. Gemeinsam sangen Mick und Justin „Miss You“, in das Jagger die Zeile „Cry Me A River“ einfließen ließ. Das Publikum hatte nicht solchen Respekt vor dem Pop-Bürschchen wie die Stones. Aus der Menge flogen wieder Flaschen in Richtung Bühne. Das ließ Keith Richards so nicht durchgehen. Mit drohender Pose machte er den Rock-Fans deutlich, dass es ein wenig mehr Achtung vor dem Popstar zeigen sollte. Nachdem Justin Mick Jagger umarmt und den anderen Stones gedankt hatte, machte er sich flugs von der Bühne. Aller Widrigkeiten zum Trotz sagte er den MTV News über den Auftritt: „Besser geht’s nicht!“