Wenn das so weiter geht, werden Beatles-Fans bald verarmen: Erst müssen sie nach Liverpool fahren, um sich das Haus anzuschauen, in dem John Lennon aufwuchs. Heute eröffnet Yoko Ono die wieder hergerichtete Doppelhaushälfte, in der Lennon von seinem fünften bis zum 23. Lebensjahr mit seiner Tante lebte. Darin soll es nun wieder fast so aussehen wie zu Johns Zeiten. Ono kaufte das Haus und stiftete es im März letzten Jahres der „Gesellschaft zum Schutz des historischen Erbes“. Bis 1963 wohnte Lennon in diesem Haus, in dem er auch mit seiner ersten Band The Quarrymen und den frühen Beatles probte. Auch der Hit „Please Please Me“ entstand in diesen Räumen. Haben die Fans diesen Punkt abgehakt, müssen sie wohl oder übel die am Montag erscheinende „Anthology“-DVD kaufen. Auf dieser erzählen John, Paul, George und Ringo die Geschichte der Beatles. Das letzte Kapitel zeigt eine Neuheit: Die letzte Jam-Session von Paul, George und Ringo, bei der sie Songs anderer Musiker covern. Zehn Stunden Spielzeit der Anthology-Serie werden den treuen Beatles-Anhänger wohl eine Weile ausknocken. Anschließend sollte er bis zum 30. April auf der „Christie’s Pop Memorabilia Auktion“ bieten, um unter anderem die lebensgroße Marilyn Monroe-Statue vom „Sgt. Pepper’s Lonely Heart Club Band“-Cover zu ersteigern. Der Aufsteller ist mit den Unterschriften aller vier Beatles und des Fotografen Peter Blake versehen. Man erwartet, dass er für 15 – 20.000 Pfund weggehen wird. Wer an diesem Punkt die Beatles-Faxen bereits dicke hat, kann sich auch an der Versteigerung von Erinnerungsstücken David Bowies, Bob Marleys, Kurt Cobains oder Bob Dylans beteiligen. Glücklichen bleibt noch ein wenig Geld, um sich den von Jude Law mitproduzierten Film über den Ex-Beatles-Manager Brian Epstein anzuschauen. Law sei schon lange von Epstein fasziniert und trage sich mit dem Gedanken, dessen Leben zu verfilmen und die Rolle des Managers zu spielen. Nachdem er die Tagebücher Epsteins, in denen dieser sein Leben zwischen 15 und 27 kommentiert, bei einer Auktion erstanden hat, will Law nun auch am Drehbuch mitarbeiten. Epstein war es, der den Beatles einen Plattendeal bei der EMI verschaffte. Auf der Höhe der Karriere der Fab Four, im August 1967, starb er an einer Überdosis Schlaftabletten. Das Leben des ersten Beatles-Managers wurde 1991 schon einmal in Christopher Munchs „The Hours And Times“ thematisiert. Dieser Film konzentrierte sich jedoch auf das Verhältnis des homosexuellen Managers zu John Lennon, in welchen Epstein angeblich verliebt gewesen sein soll.
Mar
28
2003