Bei bestem Wetter begann gestern früh die elfstündige Show. Neben einem Dutzend Popgrößen gaben sich AC/DC und die Rolling Stones die Ehre. Nach einer kleinen Verspätung begannen die Headliner ihr Programm mit dem Hit „Start Me Up“. Den hatte das mittlerweile durch die Gluthitze und die Dauer gebeutelte Publikum auch nötig. Mick Jagger zeigte sich in der örtlichen Presse begeistert vom gestrigen Auftritt: „One of the most fantastic things we’ve ever seen. It is the biggest crowd we’ve ever played to, so it is a fantastic event.“ Wie angekündigt kamen tatsächlich 450.000 Gäste in den Downsview-Park von Toronto. Die Simultanübertragung auf eine Großleinwand in Calgary lockte allerdings nur 10.000 Fans an. Die Sorge der Organisatoren, dass bei der versammelten Menschenmasse eine Panik ausbrechen könnte, erfüllte sich glücklicherweise nicht. Da taten wohl das gut organisierte Transportsystem und die auch sonst akribische Vorbereitung das ihre. Einzig die Fernseh- und Internetzuschauer waren nicht komplett begeistert. Vor allem die ausschnittweise Übertragung der Auftritte löste nach den großen Erwartungen, die zuvor geweckt worden waren, Proteste aus. Die Beschränkung auf einzelne Songs sei jedoch auf Wunsch der Bands erfolgt, erklärte ein Fernsehsprecher des Senders CBC. Mit den Einnahmen will die kanadische Großstadt Toronto ihr durch die SARS-Epidemie geschädigtes Image wieder aufzubauen. Die Erlöse fließen vollständig an Wohltätigkeits-Organisationen, geschädigte Tourismus-Unternehmen und in die SARS-Forschung.