Oct
6
2004

Mörder bleibt weiter in Haft

Mörder bleibt weiter in Haft

Ein Ausschuss des New Yorker Justizministeriums entschied gestern erneut, den John Lennon-Mörder nicht aus der Haft zu entlassen. Mark Chapman habe den Beatle in „extrem böswilliger Absicht“ ermordet, so das Gremium. Er hatte Lennon 1980 vor seinem Haus in Manhattan erschossen und war zu mindestens 20 Jahren verurteilt worden. Es ist das dritte Mal, dass Chapman versuchte, auf freien Fuß zu kommen. Bereits in den Jahren 2000 und 2002 wurden seine Anträge abgelehnt. Laut CNN argumentierte Lennon-Witwe Yoko Ono in einem Brief an den Ausschuss, dass die Entlassung Chapmans eine Gefahr für sie selbst und Lennons Söhne darstelle. Ono, die die Ermordung ihres Ehemannes miterlebte, glaubt zudem, dass eine Freilassung den Alptraum vergangener Tage zurückbrächte. Auch Lennons Schwester Julia Baird sprach sich gegen die Entlassung aus. Ihre Meinung floss zwar nicht in die Entscheidung ein, sie glaubt aber, dass Chapman in Freiheit sofort jemanden umbringen würde. Chapman hatte damals von Stimmen in seinem Kopf berichtet, die ihn aufgefordert hätten, Lennon umzubringen: „Ich fühlte mich als ein Nichts und ich dachte, wenn ich ihn erschieße, werde ich zu etwas – was natürlich nicht stimmte.“ Heute sei er mental wesentlich stabiler, zitiert ihn BBC. In den ersten sieben oder acht Jahren im Gefängnis habe sich sein Zustand gebessert. Vor vier Jahren erregte er außerdem Fans mit der Aussage, er glaube, Lennon würde seine Freilassung unterstützen: „Ich denke, er wäre tolerant, ihm wäre es nicht egal.“ Chapman bleibt nun für zwei weitere Jahre in einem Hochsicherheitstrakt in Attica bevor er die Möglichkeit zur nächsten Petition hat.