Apr
4
2005

„Papst war der beste Frontmann“

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Neben weltweiten Würdigungen von Papst Johannes Paul II. zeigte am Wochenende auch U2-Sänger Bono Anteilnahme am Tod des katholischen Würdenträgers. Er war „der beste Frontmann, den die katholische Kirche je hatte“, sagte Bono in einem Statement am Wochenende, das die offizielle U2-Hompage u2.com zitiert. Der Papst hatte Bono bei der „Drop The Debt“-Kampagne zum Schuldenabbau von Ländern der sogenannten „Dritten Welt“ unterstützt. Bono würdigte Karol Wojtyla als „einen großen Kommunikator von Ideen, auch wenn man nicht mit immer mit allen davon übereinstimmte“. Johannes Paul II. sei ein großer Freund der Armen dieser Welt gewesen, ohne den die Kampagne nicht so gut gelaufen wäre. Bono traf den Papst zum ersten Mal 1999. Bei einem Treffen hinter verschlossen Türen hatte Bono ihm gesagt, dass er ihn für einen der größten Show-Männer des zwanzigsten Jahrhunderts halte. Als Reaktion setzte der Kirchenmann Bonos Sonnenbrille auf. Der U2-Sänger nannte den Papst daraufhin den ersten „funky Hohepriester“. Das Oberhaupt der Katholiken ging bei mehreren Gelegenheiten mit Größen der Popkultur auf Tuchfühlung: Er zitierte Bob Dylan, empfing die Blues-Legende B.B. King und besuchte ein Wohltätigkeitskonzert, bei dem unter anderen Lou Reed und die Eurythmics auftraten. Große Diskussionen zog 1992 der berühmte „Saturday Night Live“-Auftritt von Sinéad O’Connor nach sich. Sie zerriss damals ein Bild vom Papst und sagte: „Bekämpft den wahren Feind!“ Die zwischenzeitlich zur Priesterin ausgebildete Sängerin, die demnächst mit einem Reggae-Album ein Comeback versucht, entschuldigte sich später beim Papst und nannte ihre Aktion „lächerlich“.