Apr
28
2005

Geburtsort des Punk in Gefahr

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Seit über dreißig Jahren konnte sich der legendäre New Yorker Punk-Club CBGB’s erfolgreich gegen alle Widerstände wehren, denen ein Rockclub begegnen kann: aufgebrachte Nachbarn, Crack-Süchtige, Polizei, verstopfte Toiletten … Nun aber wird dem berühmt berüchtigten Lokal möglicherweise ein ziemlich unpunkiger Streit mit dem Vermieter zum Verhängnis. Schon seit vier Jahren liegt der heute 73-jährige CBGB’s-Gründer Hilly Kristal in einem rechtlichen Clinch mit dem Hausbesitzer, der Non Profit-Organisation Bowery Residents‘ Committee (BRC). Der Zwist betrifft einerseits ausstehende Mietzahlungen, andererseits Beschädigungen des Gebäudes durch Clubbesucher. 2001 verlangte BRC von Kristal mehr als 300.000 Dollar Mietzinsnachzahlung. Obwohl die CBGB’s-Betreiber mittlerweile einen großen Betrag begleichen konnten, muss der Club aufgrund einer verbleibenden Schuld von 75.000 Dollar mit einer Räumung rechnen. Als wäre die finanzielle Belastung durch die Nachzahlung nicht genug, ist auch noch eine Erhöhung des Mietpreises geplant. Dieser soll verdoppelt werden und anschließend fast 40.000 Dollar betragen. Eine beachtliche Steigerung – besonders wenn man bedenkt, dass es sich zu Anfangszeiten bei der monatlichen Miete um läppische $600 handelte … 1973 gegründet, gilt das CBGB’s als die Geburtstätte des Punk. Wegbereiter und Punk-Ikonen wie die Ramones, Patti Smith, Blondie oder The Velvet Underground performten auf der kleinen Bühne ihre ersten Gigs. So verwundert es nicht, dass viele noch ungenannte Bands ein Benefiz-Konzert veranstalten möchten. Auf der CBGB’s-Homepage ruft Kristal die Leute auf, den Bürgermeister von New York per Brief zu fragen, ob er tatsächlich bereit sei zu verkünden: „CBGB’s can be closed down because they can’t pay 40-50 thousand dollars per month rent to a non profit organization that is funded by the city, state and federal government to the tune of 23 million dollars per year.“ Als Rettungsversuch starteten Fans die Online-Petition „Save CBGB“.