In der berühmten „Bowling For Columbine“-Szene redet Ex-Schockrocker Marilyn Manson seinen Einfluss auf die Fans klein. Die Politik sei es, die das Denken der Menschen tatsächlich beeinflussen könne, nicht er. Trotzdem nimmt er sich mit seinem neuesten Projekt nicht weniger als die „Reparatur der Welt“ vor: Brian Warner möchte unter die Regisseure gehen. Zwar seien 18 Songs für ein neues Studioalbum bereits fertig, aber die Menschen es „nicht wert“, sie zu hören. Erst müsse die Welt durch seine Kurzfilme gereinigt werden. Der erste Teil der Vierer-Serie „Fantasma Gloria“ soll demnächst auf seiner Webseite erscheinen. Darin spielt Manson den Mathematiker und „Alice im Wunderland“-Autoren Lewis Carroll. Es soll abgefahrene Sexszenen zwischen Zwillingen geben, außerdem wirbt er mit einer eigenen Genrebezeichnung für den Film: „Horripilation“. Weil sein Werk „so entsetzlich ist, dass es einem die Beine enthaart“, ließ Manson den Rolling Stone wissen. Er wolle in Zukunft einfach „nur Kunst machen“, und zwar ohne Rücksicht auf Vermarktbarkeit. Der Antichrist Superstar beschreibt zurückliegende Dreharbeiten: „Eine Nacht habe ich einen achtzig Jahre alten ausgestopften Affen im Pool in Brand gesteckt und das von unten mit einer Unterwasserkamera gefilmt. Es war schön wie die Titanic, die Hindenburg und King Kong in einem.“ Der Kunst ganz ergeben, kündigt Manson außerdem an, in Los Angeles eine Galerie eröffnen sowie ein Fotobuch herausgeben zu wollen. Das alles wird nach seinem Wunsch noch vor dem Drehbeginn zum Spielfilm „Rise“ geschehen, in dem Manson neben Lucy Liu mitspielt.
Jul
21
2005