Die blauäugige Utopie, per Live Aid-Konzertreihe auf einen Schlag die Armut aus der Welt zu schaffen, war von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Damon Albarn, der sich schon im Vorfeld kritisch dazu geäußert hatte, hängt deswegen die Messlatte für seine ganz persönliche Kampagne ein paar Etagen tiefer: Statt ‚Make Poverty History‘ widmet er sich der Entfernung Pete Dohertys – aus den Schlagzeilen. Der Blur-Vordenker und Gorillaz-Chef ist laut femalefirst.co.uk schwer genervt von der dauernden Medienpräsenz des Ex-Libertines und wohl auch Ex-Babyshamblers. Seit der Auflösung der Libertines gab der frisch getrennte Ex-Freund von Supermodel Kate Moss quasi ohne Unterbrechung Interviews. Mit Geschichten über seinen Heroinentzug und das Verhältnis zu Moss füllte er die Klatschspalten der britischen Presse. Für Albarn viel Lärm um Nichts: „Die Leute reden von seinem großen Talent, dabei steckt kaum etwas dahinter. Er sieht grässlich aus und wird völlig überbewertet“. Die Babyshambles hätten in dem einen Jahr ihres Bestehens nur einen einzigen Song veröffentlicht. Darum plant Albarn nun die „Make Doherty History“-Kampagne. Neben den Gallagher-Brüdern, die die Babyshambles erst kürzlich wegen versäumter Konzerttermine aus ihrer laufenden Tournee warfen, geht er davon aus, sogar Doherty selbst zum Mitmachen zu bewegen. Dazu brauche es wahrscheinlich nicht mehr als „eine halbe Tüte rosa Pillen“. Für die Gorillaz stellt Albarn unterdessen ein Live-Event der besonderen Art in Aussicht: Die Comicband, grundsätzlich nie auf der Bühne zu sehen, veranstaltet ein eigenes Festival. Laut MTV News touren Murdoc 2-D, Noodles und Russell bald für eine Woche mit sämtlichen Gaststars der zwei bisherigen Platten. Dazu zählen unter anderem Neneh Cherry, De La Soul und Schauspieler Dennis Hopper. Wo und wann die Gorillaz zu sehen sein werden, gab der Sänger noch nicht bekannt. Allerdings schloss er London als Austragungsort definitiv aus. „Das wird wie eine Monstertruck-Show, nur mit Menschen!“, kündigt Albarn an.
Jul
29
2005