Aug
24
2005

Monsterparty nach dem Papst

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Kongress, Branchentreff und vor allem: Konzertmarathon – das „c/o Pop“-Festival hat sich, zwei Jahre nach dem Berlin-Umzug der Musikmesse Popkomm zur legitimen Nachfolgeveranstaltung gemausert. Das „Festival für elektronische Popkultur“ untertitelte, allerdings weit über den elektronischen Tellerrand hinausschauende Event eröffnet am Mittwoch Abend in der Festivalzentrale „Panoramahaus“ am Kennedy-Ufer mit einer Vigil der Marke Weilheim. Redaktionsliebling Martin Gretschmann a.k.a. Acid Pauli feiert mit den Kollegen Hometrainer und F.C. Shuttle. For God Con Soul! Dazu rollt und knarzt live der Egoexpress. Die „Monsters Of Spex“ laden ab Freitag zur Messe in den Kölner Jugendpark. Dort spielen die sehr lustigen Kanadier von Hot Hot Heat und die allerorten hochgelobten Arcade Fire bevor die originalbesetzten Dinosaur Jr. ihre Gitarrenwand errichten. Freakscene. Den Sonnabend beginnen Hund am Strand indem sie alle Jugendlichen zum Ausziehen ihrer T-Shirts animieren. Anschließend indiet es ein wenig daher, bevor um halb acht Ortszeit die live unfassbar guten Maximo Park some pressure applyen. Im Viervierteltakt läuten die Glocken des Kölner Doms, wenn ein *hüstel* lokaler Plattenladen in den Kölner Stadtgarten, respektive das Studio 672 lädt. „Kompakt Total 6“ lüftet unter anderem ein heiliges Geheimnis: Wer ist Rex The Dog? Seit Monaten schießen die Spekulationen ins Kraut: Martin Gore? Daniel Miller? Michael Mayer? Ein Hund? Die Nacht zum Samstag wird uns erleuchten. Nicht zuletzt sei noch auf die mythenumrankten La More hingewiesen, die am Sonntag im Rahmen der „Klangprobe“ im Panoramahaus eines ihrer viel zu seltenen und dabei stets legendären Gastspiele geben. Das Kongressprogramm der „c/o Pop“ gibt sich nicht weniger prominent besetzt: Branchen-Koryphäen wie Fred Kogel, Dieter Moor, Tim Renner, Johnny Haeusler, Hans Nieswandt oder Uwe Viehmann parlieren zu Themen wie Downloadshops, Tauschbörsen, Netlabels, Musik-TV, Copyleft, Klingeltönen, Ballerspielen und dem Goethe-Institut. Wer es weniger akademisch liebt, mag sich vielleicht auf dem guten alten und schon zu seligen Popkomm-Zeiten hassgeliebten Ringfest unter die plebs rustica mischen. Dort musizieren Glashaus, Die Happy, Massive Töne, Banaroo und ähnliche Kaliber.