Dortmunder, ihr geht heute abend am besten zu Blackmail ins Soundgarden. Schweizer, auf euch warten We Are Scientists im Fri-Son Fribourg. Münchner, im Backstage weht die Jamaika-Flagge bei Mono & Nikitaman. Wieso, fragt ihr? Der Reihe nach. Die Koblenzer Alternative Rocker von Blackmail beschenkten uns in der zweiten Januar-Woche mit dem erfrischenden „Aerial View“-Longplayer, der trotz dreijähriger Pause nahtlos an ihre alten Glanzleistungen anknüpft. Die Melodien perlen mitreißend, bereiten den Boden für hymnische Background-Chöre und lassen staubtrockene Riffs glänzen. Dem heute erschienenen Album von We Are Scientists spricht Kollege Möller nach den Arctic Monkeys das größte Hypepotenzial der Saison zu. Treibende Drums, funky Tanzvergnügen-Gitarren, und ein Angebot, das man nicht ablehnen kann: „My body is your body, I won’t tell anybody, if you want to use my body, go for it!“ Wenn der Großteil der Platte sich schweißtreibend auf menschliche Organismen auswirkt, tun es die Gigs erst recht. Mono & Nikitaman feiern heute in München ihren Tourstart, der dicke Dancehall-Beats, swingenden Roots-Reggae und gehörig gesellschaftskritische Texte mit sich bringt. Unterstützt werden sie von ihrer Liveband Royal Flash. Wir sagen: Nicket mit dem Beat und bewegt den Arsch! Doch die Ausgehtipps sind noch lange nicht zu Ende: Die neuen dEUS-Songs der „Pocket Revolution“ wollen bereits das zweite Mal deutsche Clubs austesten. Sie fügen sich ja auch nahtlos in den rockigen Reigen der alten Klassiker ? la „Suds & Soda“ ein und beweisen einmal mehr, dass der Fünfer aus Antwerpen noch immer zu den intelligenten Vertretern der Gitarrenfraktion gehört. Um Pünktlichkeit wird gebeten, im Vorprogramm spielen die belgischen Hype-Anwärter und Live-Granaten Absynthe Minded! Lustige Figuren aus der Tierwelt hüpfen derzeit Adam Green aus der Tasse und aufs Jacket. Zumindest auf dem Cover seines neuen Albums „Jacket Full Of Danger“. Auch auf seinem vierten Solo-Album darf man wieder die berühmten anrüchigen Texte bestaunen. Live gibt Adam garantiert wieder den tanzenden Hampelfritzen. Das verspricht Entertainment galore! Zum Schluss noch eine Empfehlung der besonderen Art: Henry Rollins, kürzlich wegen einer Jihad-Fluglektüre angefeindeter Punkrock-Stiernacken, bringt seine berüchtigten Spoken Word-Performances nach Deutschland. Titel: „25 Years Of Bullshit“. Ob der Think Tank auch Koran-Auszüge zweitverwertet, erfahren Neugierige in Mainz, Köln, Schorndorf, Berlin und Hamburg.
Mar
6
2006