Wenn Depeche Mode-Mitglieder während einer Tournee Interviews geben, herrscht gerne Floskel-Alarm, etwa über ekstatische Zustände auf der Bühne oder bezüglich der verschworenen Gang, die man noch immer darstelle. Beim Thema Zukunftspläne bleiben die Songwriter meistens wortkarg. Der Niederösterreicher Christian Eigner, seit dem 1997er Album „Ultra“ als Drummer im Live-Tross dabei, bricht nun das Schweigen und kündigt neue Songs an. „Wenn diese Tour irgendwann einmal vorbei ist, werde ich sicherlich mit Dave weiter an Songs schreiben. Wir haben jetzt schon etliches Material fertig, und wir werden sehen, ob es auf einem Depeche Mode-Album landet oder auf einem Solo-Ding von Dave“, so Eigner in der April-Ausgabe des Drum-Fachmagazins Sticks. Auf dem aktuellen Depeche Mode-Album „Playing The Angel“ bekam der Schlagzeuger erstmals Credits als Co-Writer dreier Songs zugesprochen. Ansonsten liefert das unterhaltsame Interview einen interessanten Seiteneinblick in die Arbeitsmethoden des weltweit erfolgreichen Unternehmens Depeche Mode. Christian Eigner beschreibt seinen Arbeitgeber als eine „Band, die geschmacklich gut unterwegs ist und die sich tüftelmäßig immer mit den richtigen Leuten umgibt.“ Langweilige Studioarbeiten würde den Programmierern überlassen, die Bandmitglieder fungierten vielmehr als Entscheidungsträger. Damals sei er nach nur einem Vorspieltermin im Team gewesen. Seither könne er über Sounds, Grooves und Arrangements weitgehend frei verfügen. Außerdem spricht Eigner über Technik, die mentale Situation auf einer Mammuttournee und sein Tour-Drumset, ein auf Metallplatten gestemmtes Double-Bassdrum-Kit im Chrom-Finish. Von Depeche Mode erscheinen demnächst alte Studioalben in neuen SACD/CD-Versionen mit Bonustracks, Liner Notes und Video-Specials. Den Anfang machen am 31. März die Alben „Speak And Spell“ (1981), „Music For The Masses“ (1987) und „Violator“ (1990).
Mar
28
2006