So etwas gabs noch nie: Angesichts der alarmierenden Klimadaten zieht der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore am 7. Juli das bisher weltgrößte Charity-Konzert für den der Umweltschutz auf. Das Konzept stellte er gestern mit seinem Organisationspartner Kevin Wall im California Science Center in L.A. vor. Das Event trägt den Namen Live Earth und soll mit mehr als 100 Bands in sieben Städten auf sieben Kontinenten stattfinden. London, Shanghai, Johannesburg und Sydney stehen als Konzert-Orte bereits fest. Auch die USA, Japan und Brasilien werden eingebunden. Gore hofft auf mindestens zwei Milliarden Menschen vor den Bildschirmen und Radiogeräten. Schließlich soll Live Earth ganz nach Vorbild von Bob Geldofs Live Aid möglichst viele Menschen auf das Problem aufmerksam machen. „Um die Klimakrise zu lösen, müssen wir Milliarden von Menschen ansprechen“, so Gore, der auf der Pressekonferenz von Hollywood-Star Cameron Diaz und Pharrell Williams unterstützt wurde. „Das ist der Anfang von etwas ganz Großem. Dies ist der einzige Fall in der Geschichte, der jeden einzelnen von uns betrifft. Und deshalb sind wir hier: Um dieses Bewusstsein global zu machen“, so Diaz. Pharrell freut sich schon jetzt auf die bevorstehende „größte Party der Welt“, wie er es nennt. Neben dem Produzenten und Rapper sind auch Acts wie die Red Hot Chili Peppers, Snow Patrol, Bloc Party, Snoop Dogg, Bon Jovi, die Foo Figthers, Lenny Kravitz, Sheryl Crow, Duran Duran, Korn, die Black Eyed Peas, Enrique Iglesias, Akon, AFI, Fall Out Boy oder Faith Hill eingeplant. Organisator Wall zeigte sich begeistert von den Reaktionen auf das Klima-Konzert: „Vor einer Woche begann ich mit dem Aufruf und ich habe noch nie solch ein Feedback bekommen. Ich habe Bands dabei, die bereits angesetzte Gigs extra verschoben haben, um dabei zu sein.“ So hätten ihm die Red Hot Chili Peppers Gore schon während der Grammy Awards zugesagt. Die Black Eyed Peas hätten bereits nachgehakt, ob sie einen offiziellen Themensong schreiben könnten. Al Gore zieht seit der Wahlniederlage gegen George W. Bush und Dick Cheney 2000 als eine Art Öko-Missionar durch die Welt, um vor dem Klimakatastrophe zu warnen. Sein Tourtagebuch ist mittlerweile unter dem Namen „Eine Unbequeme Wahrheit“ verfilmt worden.
