Hörbücher gewinnen immer mehr Fans. Allerdings muss man sich als Musikliebhaber nicht mehr mit dem Gequäke eines Dieter Bohlen zufrieden geben, sondern hat inzwischen auch im härten Musikbereich eine ganz gute Auswahl. So haben Nuclear Blast schon von Mötley Crüe und AC/DC deren Bandbiografien verlesen lassen. Dabei haben sie es sich wohl zur Aufgabe gemacht, auf Sprecher aus der Filmwelt zurück zu greifen, denn „The Dirt“ wurde von Ralph Richter vertont, „AC/DC – Die Biographie“ von Heinz Hönig. Für ihren neuesten Streich „Justice For All: Die Wahrheit über Metallica“ haben sie sich Claude-Oliver Rudolph geholt, der von englischer Aussprache leider genauso viel (also wenig) Ahnung hat wie seine beiden Kollegen. Immerhin hat der Mann eine angenehme Stimme und vermittelt das Gefühl, dass er das Werk von Autor Joel McIver mit einem gewissen Eigeninteresse liest. Wer das Buch also noch nicht kennt, lernt die Band aus San Francisco in etwa 150 Minuten durch die Augen von diversen Zeitzeugen kennen. Außerdem gibt es auf der am 8. Juni erscheinenden Doppel-CD noch vier Songs der Band zu hören, die bis auf „Whiplash“ (Motörhead), jeweils von einem All Star-Team eingespielt wurden. Bereits am kommenden Freitag erscheint bei Rock Phone Records „Thrash, Trauer & Triumphe (Teil 1)“. Dabei handelt es sich um eine vom stellvertretenden Rock Hard-Chefredakteur Michael Rensen verfasste Metallica-Biografie, die in Zitaten fast ausschließlich die Band zu Wort kommen lässt. In geschriebener Form ist diese ebenfalls sehr detaillierte Zeitgeschichte von Metallica, schon im Rock Hard Nr. 239 erschienen und kommt nun in zwei Teilen als Hörbuch heraus. Auch Stefan Schlabritz, der Sprecher von „Thrash, Trauer & Triumphe“ glänzt nicht unbedingt mit perfekten Englisch-Kenntnissen, trägt seine Vorlage aber ebenfalls interessant und angenehm vor. Die Tatsache, dass diese Biografie in zwei CDs unterteilt ist, von denen die zweite im Juni erscheinen soll, macht sie im direkten Vergleich wohl ein wenig teurer. Hörenswert sind definitiv aber beide.
May
15
2007