Die 14.000 Fans in der ausverkauften Color Line Arena jubeln schon der Vorband 30 Seconds To Mars zu, als wir am Sonntag Brad Delson und Joe Hahn im kuscheligen Separée zum gemütlichen Plausch treffen. Draußen wuselt ein riesiger Auflauf von Security und Tourmanagern, dann schließen sich die Türen hinter Brad und Joe und die beiden nehmen bei Kerzenlicht auf den Ledersofas Platz. Schon vor dem Interview hatten wir von einem kleinen „Soccer-Match“ zwischen Linkin Park und ein paar Leuten von der Plattenfirma erfahren. Darauf angesprochen, stiehlt sich sofort ein breites Grinsen auf Brads Gesicht, und er verkündet stolz, als Gewinner vom Platz gegangen zu sein. Dann gesteht er aber doch, dass er unter Aufsicht eines Schiedsrichters wohl eine rote Karte kassiert hätte. Bandkollege Joe hat zum Fußball nicht viel zu sagen, entpuppt sich aber als ein beflissener Interviewpartner. In wohl gewählten Worten gibt er ausführlich Auskunft zur Entwicklung der Band in Sachen Stil und Musik. Da hört man schon als Einleitung die Politikerphrase: „Diese Frage ist nicht in wenigen Worten zu beantworten“. Da Joe aber das Gegenteil eines aufgekratzten Selbstdarstellers ist, geht er mit großer Konzentration an dieses Interview heran. Rockstar-Allüren, abwesende Blicke oder dahin genuschelte Antworten gibt es bei Linkin Park nicht. Trotz aller Professionalität kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Joes Kommentar zu Brads Afro: „Dies ist nicht nur die Zukunft des Stils von Linkin Park, sondern der gesamten Welt!“ Meinen Vorschlag, ein Shampoo-Sponsoring anzunehmen, quittiert der Linkin Park-Waldschrat mit einem charmanten Lächeln. Im Mittelpunkt der Unterhaltung stehen der Alterungsprozess der Band und ihre neue Ausrichtung von inneren Problemen hin zu Texten, die auch politische und gesellschaftliche Themen aufgreifen. Das komplette Interview findet ihr demnächst auf laut.de.
Jun
1
2007