Jun
4
2007

„Reunion-Gig war ein Rohrkrepierer“

„Reunion-Gig war ein Rohrkrepierer“

Nach ihrem zweiten Konzert der großen Reunion-Tour äußert sich Stewart Copeland, Drummer der gerade wiedervereinigten Band The Police, sehr selbstironisch über sich und seine Kollegen. Sänger Sting sei auf der Bühne umhergehüpft wie ein „verdrießliches Weichei“, er selbst habe ein „absolutes Kuddelmuddel“ hinter seinen Drums veranstaltet. In Vancouver, dem Ort, an dem das Trio vor 30 Jahren ihren allerersten Auftritt über die Bühne gebracht hatte, starteten die Musiker am Mittwoch ihre große Comeback-Tournee. „Es war unglaublich lahm“, kritisiert der Schlagzeuger das Konzert in der GM Place Arena. Die meisten der 20.000 Fans bemerkten die musikalischen Fehler nicht, doch Copeland war alles andere als zufrieden. Beim ersten Song verspielte er sich und schlug den Gong zum falschen Timing, und so wurde das „große, pompöse Opening zu einem echten Rohrkrepierer“. Außerdem hörte Copeland beispielsweise Andy Summers Eröffnungsriff zu „Message In A Bottle“ nicht, und Sting überhörte im Gegenzug Copleands Drumintro. Daraus folgte: keinerlei Synchronität. Copeland erzählt trocken, sie seien einen halben Takt auseinander gewesen. Ähnliche musikalische Katastrophen verdarben das gesamte Konzert. „Normalerweise“, schreibt Copeland, „braucht man vier oder fünf Shows bis zum Desaster-Auftritt, aber wir sind The Police und wir weichen etwas vom Plan ab.“ Nach der Aufführung fielen die drei Altherrenrocker jedoch nicht übereinander her, sondern sie sich hysterisch lachend in die Arme. „Wir haben immer Spaß mit uns und scheiß drauf, es ist nur Musik.“ Die Fans in Copelands Forum sind durchweg begeistert vom Konzert und vor allem von der Ehrlichkeit, die der Drummer an den Tag legt: „Mr. Copeland, Sir, Sie sind großartig, dass sie diese Geschichte mit uns teilen.“