Dass in England Fußball und Musik zusammen gehören, beweisen die Mannen von den Kaiser Chiefs alleine schon bei der Auswahl ihres Bandnamens, den sie vom Südafrikanischen Verein Kaizer Chiefs ableiten. Die Combo aus Leeds ergreift jetzt Partei für den gebeutelten Nationaltorwart Scott Carson. Am Mittwoch versagte die Englische Nationalmannschaft im Londoner Wembleystadion bei dem Versuch, sich für die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz zu qualifizieren; die Three Lions unterlagen Kroatien mit 2:3. Jetzt hat sich ein Teil der Presse und Fans auf der Insel auf Torhüter Scott Carson eingeschossen. Dem bedauernswerten 22-Jährigen unterlief ein Anfängerfehler, als ihm einen Distanzschuss durch die Arme zum 0:1 ins Tor flutschte. Dabei reiht er sich lediglich in die Reihe der Englischen Pannen-Torhüter ein. Seine zwei Vorgänger haben jedenfalls schon ihre Spitznamen weg. David James (Calamity James) und Paul Robinson (Misses Robinson) sind Zielscheibe von Hohn und Spott in England. Damit dieses Schicksal nicht auch den jungen Mann zwischen den Pfosten ereilt, stärken die Kaiser Chiefs dem Mann von Aston Villa nun den Rücken. Im Blog auf ihrer offiziellen Homepage heißt es: „Ich schreibe diesen Eintrag, um Scott Carson zu unterstützen. Peter Shilton (Englische Torhüterlegende, d.Red.) sagte, dass man als Torhüter in einem so großen Spiel Erfahrung benötigt. Man kann von einem unerfahrenen Keeper nicht erwarten, dass er in einem Match wie diesem zum Helden aufsteigt. Lasst uns nicht Scott die Schuld in die Schuhe schieben, lasst uns keinem die Schuld (am Ausscheiden, d.Red.) geben.“ Schöne Worte. Alleine, es wird nichts nutzen. Die Süddeutsche Zeitung ätzt heute im Sportteil, dass die Engländer mit ihrem mittlerweile entlassenen Trainer McClaren, dem „Gustav Gans der Trainerriege […] auch in der Stadtmeisterschaft von Entenhausen versagt hätten.“
Nov
26
2007