Jun
17
2008

Coldplay & Sigur Rós komplett im Stream

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Obwohl das neue Coldplay-Album mit dem sperrigen Titel „Viva La Vida Or Death And All His Friends“ erst am 13.06. erhältlich sein wird, sickerte es, wie zu erwarten, schon vorher auf dunklen Wegen in die einschlägigen Tauschbörsen. Jetzt ziehen Coldplay schnell nach und lassen uns das komplette Album als Stream anhören – ganz offiziell. Und auch Sigur Rós lassen ihre Fans nach der recht knackigen Single „Gobbledigook“ das komplette Album als Stream anhören. Dazu gibt’s nach wie vor die Option, das von dem amerikanischen Fotografen Ryan McGinley inspirierte Video mit viel Natur und nackter Haut anzuschauen. Und hier der Beweis, dass Coverversionen schöner sein können als das Original: Ein Fan namens James Houston arrangiert anachronistische Elektrogeräte und covert mit diesem Werkzeug Radioheads „Nude“. Das Lied, auch bekannt unter dem Titel „Big Ideas: Don’t Get Any“, wird von zehn alten Festplatten, einem Nadeldrucker als Drums, einem 8-Bit-Computer und -wirklich spektakulär – einem Scanner als Bassgitarre gespielt. So liebevoll können Remix-Wettbewerbsbeiträge sein! Zweimal Doku, zweimal Techno: In drei Tagen ist in Berlin Premiere des Dokumentarfilms „We Call It Techno“, der die Ursprünge der deutschen Technoszene und deren Entwicklung nicht nur aus Berliner Sicht beleuchtet. Neben lustigen MC-Hammer-Hosen auf der Love Parade 1989 und abgedrehten Fabrikpartys gibt es Einsichten aus erster Hand: Urgesteine der deutschen Technokultur wie Mijk van Dijk und Sven Väth blicken darin zurück. Dazu gibt es natürlich eine Riesenmenge Musik und hier und jetzt den Trailer. Parallel dazu kann sich der Genrefan mit Weiterbildungsanspruch über die tatsächlichen Wurzeln des Techno in Form dieser ausführlichen wie aufschlussreichen Doku informieren. „The Creation Of Techno: High Tech Soul“ ist eine 60-minütige Beleuchtung der Anfänge der elektronischen Clubkultur. Sie erklärt, warum dieser Sound aus keiner anderen Stadt als eben Detroit entspringen konnte. Vollständig online bei Google Video – und gefunden via myoon. Und noch mehr Remixes: Unter dem Titel „Enjoyed“ nehmen sich Artists wie die gewohnt gruseligen Xiu Xiu, die Dirty Projectors oder Liars „Post“ von Björks vor und kreieren damit ein Tributalbum der besonderen Art. Die Magazinmacher von Stereogum haben in der Vergangenheit bereits REM und Radiohead via Coversong-Sammlung Tribut gezollt. Die Titel gibt’s bei Stereogum zum Anhören und außerdem alle zum Download. Es wirkt wie ein Treppenwitz, aber von Nine Inch Nails gibt es tatsächlich schon wieder etwas geschenkt: Diesmal hauen sie eine kompilierte EP mit Stücken ihrer vier Vorbands der letzten US-Tour raus. Die da wären: Deerhunter, A Place To Bury Strangers, Does It Offend You, Yeah? und Crystal Castles. Dazu gibt’s noch einen Track von letzten Album der Nine Inch Nails. Die EP mit dem Titel „Lights In The Sky“ kann man hier unkompliziert und natürlich DRM-frei herunterladen. Nein, Refused gibt es schon eine ganze Dekade nicht mehr. Ja, schade ist das. Nachdem man nun eine gefühlte Ewigkeit auf die Fertigstellung des nächsten The (International) Noise Conspiracy-Albums gewartet hat, gibt es jetzt plötzlich Neues von Dennis Lyxzén: Eine noch ungesignte Truppe namens AC4, in der die ehemaligen Refused-Bandkollegen Lyxzén und David Sandström wieder vereint sind. AC4 klingen nach bodenständigem, krachigem Hardcorepunk und eine ihrer erfrischend rotzigen Live-Performances kann man sich jetzt schon anschauen. The Shape Of Punk To Come…?