Sep
10
2008

Hetfield kommentiert Guantanamo

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Morgen jährt sich der 11. September 2001, ein einschneidendes Datum in der Geschichte der USA. Die Reaktion der Supermacht auf die Terroranschläge in New York und Washington bekam die ganze Welt u.a. in Gestalt des Irakkriegs oder des rechtsfreien Raums des Guantanamo-Lagers zu spüren. Im Zuge der Ereignisse geriet auch die amerikanische Entertainmentbranche unter erheblichen Druck: Wer wie die Dixie Chicks Kritik an der Bush-Regierung übte, wurde schnell zum Verräter abgestempelt. Gern gesehen dagegen Vertreter wie Kid Rock, die US-Truppen im Irak vor Ort besuchen. Die Frage, wer ein guter, schlechter oder am Ende gar kein Patriot ist, schwang bei jeder Äußerung mit. Am besten sagte man gar nichts. „Ein Teil von mir ist stolz … In James Hetfields Brust schlagen bei diesem Thema in gewisser Weise zwei Herzen. So sollen einem 9/11-Häftling auf Guantanamo bei einem Verhör stundenlang und in voller Lautstärke Metallica-Songs wie „Enter Sandman“ um die Ohren geflogen sein. In einem 3sat-Interview angesprochen, ob dies Folter gewesen sei, meinte der Sänger und Gitarrist: „Wenn ich 24 Stunden Metallica oder arabische Musik hören müsste, würde ich wohl auch durchdrehen.“ Hetfield begab sich argumentativ auf dünnes Eis bzw. mochte den Link „Metallica gleich Folter“ nicht herstellen: „Ein Teil von mir ist stolz darauf, dass sie Metallica gewählt haben. Es ist starke Musik. Sie repräsentiert etwas, was sie nicht mögen, vielleicht Freiheit oder Aggression. Ich weiß nicht … das Recht auf freie Meinungsäußerung.“ Andererseits sei er enttäuscht darüber, dass Metallica mit Politik in Verbindung gebracht werde. „Wir haben damit nichts zu tun und versuchen so unpolitisch wie nur möglich zu sein. Politik und Musik passen nicht zusammen. Es trennt die Menschen, wir wollen die Leute zusammenbringen“.