Oct
16
2008

Die Eier von Guitar Hero

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Die unangefochtenen Prog-Metal Helden aus Kalifornien werden auf dem wohl populärsten Spiel seit „Mensch ärgere Dich nicht“ mit drei exklusiven Songs vertreten sein. Die Fans können ihre Controller-Äxte daher bald zu „Schism“, „Parabola“ (auf Lateralus) sowie „Vicarious“ vom aktuellen Epos „10.000 Days“ bearbeiten. Die Liaison von Rockbands und Spiele-Industrie ist heutzutage eigentlich nichts besonderes mehr, wenn man bedenkt, dass mit Bands wie Rage Against The Machine, Pearl Jam, Sonic Youth etc. die erste Garde des Alternative-Rock bereits Tracks für Guitar Hero beigesteuert hat. Bei Tool liegen die Dinge in der Regel jedoch immer etwas anders. Die vier Ausnahmemusiker Maynard James Keenan, Danny Carey, Adam Jones und Justin Chancellor sind stets darum bemüht, im bedrohlichen Haifischbecken des Musikbusiness‘ ihre Integrität zu bewahren. So grenzt es fast an ein Wunder, dass sie jetzt erstmals seit 1996 wieder eigene Songs lizenziert haben. „Tool wollten involviert sein“ Natürlich lief die Kooperation nur zu ihren Bedingungen. Tool wollten in den Entstehungsprozess des Spiels eingebunden sein und insbesondere bei Artwork und Design einige Wörtchen mitreden. Ein echter Glücksfall für Guitar Hero-Macher und Spieler: Gitarrist Adam Jones und Tools Cover-Designer Alex Grey verpassten den Clips den Tool-typischen Look. Anstelle der gewöhnlichen Standardgrafik können sich die User auf drei atmosphärische und düstere Paralleluniversen freuen, die an das Platten- und Video-Design der Band angelehnt sind. „Es ist ein großartiges Spiel“ Wer hätte das gedacht? Kreativkopf Adam Jones bekennt sich in einem Videointerview als begeisterter Guitar Hero-Zocker und gesteht, sich vom vielen Spielen mitunter sogar Blasen an den Fingern einzufangen. „Ich liebe es, Leute beim Guitar Hero-Spielen zu beobachten“, erklärt Jones in dem Stream. Die Zusammenarbeit mit Programmierern und anderen Künstlern sei eine sehr aufregende Erfahrung gewesen, so dass sich die Band mit dem Ergebnis zufrieden zeigt. Das werden Guitar Hero-affine Tool-Fans bestimmt auch sein. Bleibt zu hoffen, dass man bei Tool neben dem Konfigurieren von Videospielen noch etwas Zeit findet, an neuem Material zu arbeiten.