Axl Rose ist seiner Plattenfirma noch immer Interviews zum Guns N‘ Roses-Comeback „Chinese Democracy“ schuldig. Am Wochenende brach der untergetauchte Sänger sein Schweigen ausgerechnet auf den Message Boards der populären Fanseiten MyGNR.com und heretodaygonetohell.com. Der als divenhaft verschrieene Frontmann war sich für kein Thema zu schade und sprach über die zahlreichen Besetzungswechsel innerhalb seiner Band, einzelne Songs von „Chinese Democracy“ und er kommentierte den tragischen Umstand, mit der neuen Platte in den US-Billboard Charts nur Platz zwei hinter Kanye West erreicht zu haben. Kein Beef mit Kanye West Was so tragisch anscheinend gar nicht ist: „Ich habe Kanye bei den Versace Awards getroffen und er war sehr freundlich. Ich sagte ihm, dass ich ‚Gold Digger‘ liebe (…) Vor der Veröffentlichung schickte ich ihm eine Nachricht, dass der ganze Schwachsinn in der Öffentlichkeit von den Medien erfunden ist und nichts mit uns zu tun hat.“ Die Gretchenfrage, warum er an „Chinese Democracy“ denn nun 17 Jahre lang arbeitete, beantwortet Rose zwar nicht direkt, spricht aber von haufenweise Songmaterial, das ebenfalls veröffentlicht werden könnte: „Wir konzentrieren uns jetzt erstmal auf diese Platte, aber ich gestehe, dass ich immer ein Doppelalbum im Sinn hatte“, so Rose vieldeutig. Presseboykott: Schuld des Labels Auf seinen Presseboykott angesprochen, der im Endeffekt auch die eigenen Albumverkäufe torpedieren würde, reagierte Rose leicht gereizt: „Was ich zu sagen habe, wollen die meisten Menschen offenbar nicht hören. Gemeinsam mit meinem Team haben wir ganze Berge an Problemen gelöst, um dieses Album zu veröffentlichen“. Und: „Es gab klare Vereinbarungen und Absprachen für eine Promostrategie. Nur: Als die Platte fertig wurde, wollte davon leider niemand mehr etwas wissen. Stattdessen fiel das Label wieder in alte Business-as-usual-Muster zurück.“ „Who fucking cares for Dr. Pepper?“ Mit der Causa Dr. Pepper, die seine Rechtsabteilung von Anfang an beschäftigte, hatte Rose selbst nach eigenen Angaben zunächst überhaupt nichts am Hut. „Das war am Anfang überhaupt kein Thema. Ich sagte zu meinem Team: ‚Who fucking cares? Wir haben uns hier um eine Platte zu kümmern.'“ Als die Geschichte aber langsam aus dem Ruder glitt, musste „der Sänger der besten Guns N‘ Roses-Karaokeband“ (EODM-Sänger Jesse Hughes) scheinbar doch persönlich einschreiten. „Vielleicht meinte es der Typ, der die Idee am Anfang hatte ja gut, aber mittlerweile ist das Pendel umgeschlagen. Da will einer einfach ein bisschen zu viel Aufmerksamkeit“, so Rose.
Dec
14
2008