Die steilsten Gratistracks aus Pop, Rock, Hip Hop, Elektro. Diese Woche unter anderem mit Bewährtem von Maximo Park und harter Konkurrenz für die Kings Of Leon. The Virgins – Teen Lovers (The Shoes Remix) (aus „The Virgins“, Warner) The Virgins haben mit Sicherheit ziemlich oft das Debüt der Strokes gehört – und für ihr erstes Album dann noch ein bisschen den Wave-Aspekt der Killers oben draufgegeben. Im Ergebnis also lässiger Hipster-Rock, ein bisschen verwegen und sexy eben. Soll alles so locker hinweg gespielt wirken, ist aber letztendlich – und das ist das Manko der Platte – doch sehr berechnend produziert. Manchmal „überproduziert“, wie es so schön hässlich heißt. Dennoch: ein gutes Debüt. Mit dem hier verlinkten Highlight und einer irgendwie synthetischen 80s-Huldigung („Teen Lovers“) sowie dem wunderbar rührseligen Rausschmeißer namens „Love Is Colder Than Death“. Wo wir wieder beim Anfang wären. Denn: Wussten das nicht auch schon die Stones? Tonspion-Tracks rotieren auch auf laut.fm/eins, der ersten Adresse für das beste von heute und das erste von morgen. Royal Bangs – Brother (aus „We Breed Champions“, City Slang) Das dieser Tage hierzulande via City Slang und im Mai 2008 bereits in den USA veröffentlichte Debüt erschien in Übersee auf Audio Eagle Records, dem Label von Patrick Carney von den Black Keys. Das passt, denn „We Breed Champions“ rockt nicht selten so wie eben jene Band, scheppert gern wie Modest Mouse in guten Zeiten, ist lässig wie Pavement und umwerfend wie Broken Social Scene in ihren erhellenden Momenten. Da kommen Gitarren, die mit allem was sie tun, im Ohr hängen bleiben, Doppeldrums, die mitreißen und partout nicht stillstehen lassen und Vocals, die zum Mitschreien zwingen. Eine Band, die so viel unprätentiösen Wumms hat, dass man vom Glauben abfällt. Das will man gleich noch einmal hören, das will man sofort live sehen. Das ist nicht gewöhnlich. Das ist wirklich wirklich gut. K’naan – Somalia (aus „Troubadour“, Universal) Seine Kindheit hat Kaynaan Warsame in Somalia verbracht. Mit 13 musste er gemeinsam mit seiner Mutter vor den Wirren des Bürgerkrieges flüchten und strandete in Toronto. Hier, in den Randbezirken des Hip Hop, begann K’naan, an seinem speziellen Mix aus afrikanischen Harmonien, Hip Hop-Attitüde und Live-Instrumentierung arbeiten. Ähnlich wie K-os hat K’naan keinerlei Berührungsängste vor Fachfremden. Sogar in poppigen Gefilden macht er eine gute Figur, selbst wenn das Duett mit Adam Levine von Maroon 5 zu sehr in Richtung Black Eyed Peas schielt. Gegen Ende von „Trobadour“ geht ihm leider die Kraft und Power aus. Zu stark setzt er da auf ein zweites Standbein im R’n’B. Am Stärksten ist K’naan eben, wenn er sich auf seine Rapskills verlässt. Die wurden ihm als Enkel eines der bedeutendsten Dichter Somalias schließlich in die Wiege gelegt. The Decemberists – The Rake’s Song (aus „The Hazards Of Love“, Beggars Group) Es ist das fünfte Album der Band aus Oregon, die in ihrem Sound tief im Songwriting zwischen Rock und Folk verwurzelt ist. Produziert von ihrem langjährigen Freund Tucker Martine, gesteht Sänger Colin Meloy, dass das neue Album als eine „Vergötterung des britischen Folk“ zu verstehen ist. Um die in die Tat umzusetzen, bekamen The Decemberists namhafte Hilfe, u.a. von Becky Stark von Lavender Diamond, Shara Worden von My Brightest Diamond oder Jim James von My Morning Jacket. All das deutet es schon an: ein komplexes Album, opulent und doch irgendwie bescheiden. Es sind die leisen Zwischentöne, welche die bisweilen ziemlich lauten Stücke des Quintetts ausmachen. Mit unzähligen raffinierten Details wird der Hörer manchmal auf falsche Fährten geführt, ohne jedoch den Anschluss zu verlieren. Es sind genaue diese vielen überraschenden Momente, die das neue Material auszeichnen – und letzlich zum Ziel führen: einem hörenswerten Album. Maximo Park – Wraithlike (aus „Quicken The Heart“, Warp) Generalsstabsmäßig bereiten Maximo Park den Release ihres dritten Albums vor. Zunächst gab es drei binnen Minuten ausverkaufte Deutschlandgigs in kleineren Clubs, im nächsten Schritt wird mit „Wraithlike“ der erste Song verschenkt. Trotz der Beteuerungen der Band, Produzent Nick Launay habe ihnen im Studio in Los Angeles Türen geöffnet, ist „Wraithlike“ in erster Linie eins: ein Maximo Park-Song. Große Experimente wird es auf „Quicken The Heart“ also nicht geben. Eher Feintuning, Detailarbeit, die großen Stärken weiter herausgestrichen: hymnische Refrains und ein Hang zum Drama. Spätestens nach dem dritten Durchgang klingt „Wraithlike“ wie ein alter Bekannter und reiht sich nahtlos in jede Maximo Park-Setlist ein.
Apr
2
2009