Die steilsten Gratistracks aus Pop, Rock, Hip Hop und Elektro. Diese Woche unter anderem mit Gossip-Remix und neuem Robocop Kraus-Lebenszeichen. The Gossip – Heavy Cross (BURNS Remix) (aus „Music For Men“, Columbia/Sony) Als Beth Ditto sich vor Jahren für eine bekannte britische Musikzeitschrift nackt auf dem Cover ablichten ließ, hatte Herr Lagerfeld vermutlich noch nichts von dieser Dame geschweige denn ihrer Band Gossip gehört. Nun zeigt sich Lagerfeld und mit ihm die gesamte Mode- und Schickimicki-Welt nur allzu gern mit der extravaganten und stimmgewaltigen Sängerin. Neben dieser Präsenz in sämtlichen Gazetten, dem speziellen Humor und ganz besonderen Geschmack fallen Gossip dieser Tage aber auch durch etwas Anderes auf: „Music For Men“, das neue Album des Trios aus den USA.
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Ihr Major-Debüt nahmen sie nach unzähligen Konzerten und dem Livealbum „Live in Liverpool“ gemeinsam mit Ikone Rick Rubin auf. Das war sicher kein leichtes Unterfangen, will ein Hit wie „Standing In The Way Of Control“ von dem gleichnamigen Albumvorgänger doch erst einmal getoppt oder auch nur annährend erreicht werden. Aber Ditto und ihre Band scheinen sich von diesem Gedanken völlig freigemacht zun haben. Denn ihr neues Album ist so kurzweilig, aufregend, mitreißend und energiegeladen als wäre es ihr erstes.Tonspion-Tracks rotieren auch auf laut.fm/eins, der ersten Adresse für das beste von heute und das erste von morgen.
Holy Ghost – I Will Come Back (DFA) Das Duo Nick und Alex entstammt der hippen New Yorker Disco-Szene um Juan MacLean, James Murphy, Gavin Russom oder Justine D. Die beiden scheinen tief verwurzelt zu sein im musikalischen Kosmos der 80er und 70er, geradezu als hätten sie im Studio 54 das Licht der Welt erblickt. Ihre Synthesizer klingen clean und mit Verstand programmiert, ihre Tracks strotzen jedoch nur so vor Herz und Emotion: So fühlt sich also Disco an, wenn man alles richtig gemacht hat.
Nach einigen kleinen Vinyl-Releases scheinen Holy Ghost jedenfalls bereit dafür, ein echter Geheimtipp für den nostalgischen Clubgänger mit Gespür für den originären Sound zu sein – vielleicht sogar ein bisschen mehr als das. Schließlich veröffentlichten auch Hot Chip ihre ersten Tracks auf DFA. Jenseits des Hypes und der Spekulation darf man sich jetzt schon freuen, wenn Holy Ghost hoffentlich bald ihr Debütalbum vorstellen. The Robocop Kraus – Sometimes I Wonder If You’d Been A Dog In A Previous Life (aus der „Metabolismus Maximus“-EP, Anti) Viel hat der Emo in den Neunzigern hervorgebracht; viel Mist, aber auch einige gute Sachen. Wie zum Beispiel diesen Zusammenschluss damals bereits anderweitig aktiver Typen aus dem Hersbrucker Land. Was folgte, war stets DIY im Handling und außerordentlich abwechslungsreich im Sound. The Robocop Kraus stagnierten nie. Talking Heads und Joy Division, das sind die Wurzeln, zu denen man sie heute tanzen sieht, ohne dabei ein plattes Plagiat aus Deutschland abzugeben, das sich an internationalen Größen peinlich abspielt. Ganz im Gegenteil: Wenn „international“ ein Bewertungskriterium wäre, könnte man den Robos diese Trophäe verleihen. In UK, USA und dem europäischen Ausland werden die Robos mindestens genauso hoch geschätzt wie in ihrer fränkischen Heimat, wo sie mittlerweile schon Ziehväter einer Szene sind.