Aug
18
2009

The Edge verteidigt teure Live-Shows

The Edge verteidigt teure Live-Shows

U2 bläst der Wind ins Gesicht: Erst demonstrierten einige Anwohner nach U2s Dublin-Konzert gegen die Lärmbelästigung des nächtlichen Bühnenabbaus. Kurz darauf kritisierte der frühere Talking Heads-Sänger David Byrne in seinem Blog die Ausmaße und Kosten der 360°-Tour und nannte die Iren „verschwenderisch“. Der irische Journalist Eamonn McCann rechnete in einem viel zitierten Artikel genüsslich vor, dass die 360°-Tour so viel Kohlenstoffdioxid ausstoße und so viel Energie verbrauche, wie nötig sei, um U2, diese „emperors of bombast“, zum Mars und zurück zu fliegen. Der Schaden ließe sich aber halbieren, wenn man sich den Rückflug spare. Nun äußerte sich U2-Gitarrist The Edge in einem BBC-Interview zu den Vorwürfen. Fans als bester Verwendungszweck „Wir geben das Geld für unsere Fans aus und ich sehe keinen besseren Zweck, für den wir es ausgeben könnten“, sagte er der BBC-Moderatorin Julie Cullen, die ihn im Rahmen der Wembley-Show backstage traf. Jeweils 88.000 Fans besuchten dort an zwei Abenden die U2-Show, mehr als die bisherigen Wembley-Rekordhalter Foo Fighters und Rod Stewart (beide 83.000). Weiter äußerte sich der Gitarrist: „Ich glaube, dass es unfair ist, den Rock’n’Roll hier herauszugreifen. Es gibt noch viele andere Dinge, die sich in einer gleichen Größenordnung bewegen. Wir haben sogar einen Plan, um unseren ‚ökologischen Fußabdruck‘ auszugleichen“. „Keine Alternative zu Bühnen-Trucks“ Auch zu den Dubliner Protesten nahm er Stellung. Anwohner des Croke Parks versperrten nach dem letzten von drei U2-Heimspielen den Tour-Trucks den Weg, weil die Abbauarbeiten der Bühne bis in die Morgenstunden andauerten. Rund 100 Lastwagen waren unterwegs, um die aufwendige Bühnen-Konstruktion nach Schweden zu transportieren. The Edge betonte, dass auch die Band nicht glücklich mit dieser Lösung sei: „Wir hätten gerne eine Alternative zu den vielen Trucks, aber man muss auch realistisch sein: es gibt einfach keine!“ U2 wollen Bühne recyceln Außerdem berichtet die BBC von U2-Plänen, die eigene 360°-Bühne zu recyceln: Aus den drei Bühnenelementen, die jeweils zwischen 16 und 22 Millionen Euro kosten, sollen Konzert-Pavillions entstehen. Tour-Architekt Mark Fisher soll den Plan bereits mit der Band besprochen haben. „Teile der Tour enden in Australien oder Südamerika, wo die Leute so einen schönen Pavillion im Park sicher gut gebrauchen können“, zitiert die BBC Fisher.