Mar
10
2010

Sex Pistols-Sänger disst Arctic Monkeys

Sex Pistols-Sänger disst Arctic Monkeys

„Das ist keine Band. Das ist ein Showbiz-Konstrukt. Eine Verarsche.“ So watscht Johnny Rotten in einem Interview mit dem britischen Musikmagazin Q Alex Turner, den Sänger der Arctic Monkeys ab. Von dessen songschreiberischen Qualitäten hält der ehemalige Frontmann der Sex Pistols wenig: „Ach hör auf, der fährt einfach den Computer hoch, tippt ‚Punk‘ ein und es macht ‚pling‘. Da gibt es keine herzzerreißende Suche nach Seele, nur nette kleine Liedchen. Sowas muss es auch geben, aber ich suche nach Gehaltvollerem.“ Kein Herz und keine Seele Der auf Myspace groß gewordenen Band aus Sheffield, deren Debüt zum schnellstverkaufenden der UK-Chartgeschichte avancierte, neidet Punkveteran Lydon den kommerziellen Erfolg: „Es ist einfach nicht richtig, sie missbrauchen unsere Arbeit, um Geld mit etwas zu machen, zu dem sie nichts Eigenes beigetragen haben. Sie bewegen sich nicht vorwärts. Sie sind in einer Zeitschleife hängen geblieben und schreiben nicht mit dem Herzen.“ Turner und Kollegen machten es sich einfach in ihrer Genreschublade gemütlich, mäkelt Lydon. Coldplay und Radiohead „nerven tödlich“ Einmal in Fahrt, findet der 54-Jährige, die Arctic Monkeys seien „genau so, wie diese furchtbare Band Green Day oder Avril Lavigne.“ Für seine Liebe zu zeitgenössischem Indiepop ist Lydon ohnehin nicht bekannt: „Coldplay und Radiohead nerven mich tödlich, weil sie so seelenlos sind“, gestand er kürzlich der BBC. „Es hat einfach keinen Sinn. Es ist ganz nett, aber es ist dummes Zeug. Da ist nichts mit Herz und Seele, die haben keine Ahnung von Herz und Seele, sie wissen nichts über Menschen, übers Sterben, Leben und Vorwärtsstreben.“ Ende 2009 hatte Lydon sein experimentelles Bandprojekt Public Image Ltd. für ein paar Weihnachtskonzerte reformiert, im Sommer treten PiL beim für seine poparchäologischen Glanzleistungen bekannten Benic?ssim-Festival auf. Die Arctic Monkeys setzen ihre laufende Welttournee in den USA und Mexiko fort.