Der preisgekrönte Regisseur Spike Jonze hat sich in film- und musikaffinen Kreisen längst zum Godfather der subtilen, raffinierten Bilder etabliert. Unlängst war sein Streifen „Wo Die Wilden Kerle Wohnen“ im Kino zu sehen. Mit „Being John Malkovich“ und „Adaptation“ schuf er zwei Filme, die schnell Kultstatus erreichten. Seine Musikvideos für Bands wie Sonic Youth, Teenage Fanclub, Beastie Boys, Weezer, Daft Punk und Fatboy Slim stehen dem in nichts nach. Auch bei „I’m Here“ beweist Jonze mal wieder guten Geschmack in Sachen Musik: Mit Animal Collective, dem Red Hot Chili Pepper Flea, Of Montreal, dem Yeah Yeah Yeahs-Gitarrist Nick Zinner, Sleigh Bells, Girls und Gui Boratto hat der Regisseur sich die Cr?me de l? Cr?me der Musikszene für den Soundtrack ins Boot geholt. Der OST zum Kurzfilm erscheint am 5. Oktober. Liebe in Zeiten einer technisierten Gesellschaft Wie schon seine anderen Filme hat der rund 30-minütige Streifen Kultpotential, er wurde bereits auf dem Sundance Film Festival und auf der Berlinale gezeigt. Leise und behutsam erzählt er von einer alternativen Realität im heutigen L.A., in der sich zwei Roboter ineinander verlieben: Der melancholische Bibliothekar Sheldon und die freiheitsliebende Francesca entfliehen der Isolation und Anonymität der Großstadt und setzen sich gemeinsam über die Regeln der Menschen hinweg. Dabei setzt Jonze auf ruhige Kameraführung und Old-School-Optik, die jegliche Blitz-Blank-Ästhetik der einschlägigen Blockbuster in den Schatten stellt. So erreicht er eine emotionale Eindringlichkeit, die lange nachwirkt.
Aug
13
2010