Wenn wir ehrlich sind, wissen wir doch alle, dass die Rockmusik erst dann noch mal revolutioniert werden kann, wenn Kesselpauke und Staubsauger endlich als tragende Melodie-Instrumente anerkannt werden. Da das in nächster Zeit wohl kaum passieren wird, berufen sich irgendwelche PR-Fuzzis eben auf dem Trick mit dem alten Wein in neuen Schläuchen. Sie pappen auf die musikalischen Ergüsse ihrer Schützlinge einen Aufkleber, der was furchtbar Neues suggeriert, aber eben auch nur den alten Scheiß beinhaltet. Ü-30-Sexpraktiken im Homefucking Metal So ungefähr sind wohl Stile wie Viking Metal, Pirate Metal, Homefucking Metal oder ? nun ganz neu im Regal ? British Heraldic Templar Metal entstanden. Die musikalische Aussage tendiert gegen null! Die Texte? Nun, die einen singen über ein Seefahrervolk mit Rauschebärten, die anderen über ein Seefahrervolk mit Rauschebärten, Augenklappe und Geflügel auf der Schulter, die nächsten über Ü-30-Sexpraktiken und die letzen über die nächsten Verwandten von Hammerfalls Oscar Dronjak. Schlimm, schlimm … Man muss schließlich im Gespräch bleiben. Und was ist da leichter, als einfach alle paar Tage mal bei irgendeiner Band aus und bei der nächsten wieder einzusteigen. Dachte sich auch Snowy Shaw, der ursprünglich mal als Drummer von King Diamond und Mercyful Fate auf der musikalischen Bildfläche aufgetaucht ist. Dann war er bei Dragon Force dabei, hat bei Notre Dame so ziemlich alles gespielt und war zuletzt bei Therion als singendes Brusthaartoupet unterwegs. Als singendes Brusthaartoupet unterwegs Um die Sache sportlich zu halten, hieß es vor ein paar Tagen nun, dass er den Job bei Dimmu Borgir für Bass und den klaren Gesang angetreten hätte. Doch noch ehe sich einer bei den Dimmus dazu überhaupt äußern konnte, war er schon wieder weg vom Fenster und bei Therion wieder dabei. Shagrath und Co. nehmens gelassen. Auch bei Slipknot weiß die rechte Hand nicht so genau, was die linke macht. Sänger Corey Taylor begegnet auf seiner Tour mit Stone Sour alle paar Minuten einem Mikro. Dem erzählt er, dass er es sich eigentlich nicht vorstellen kann, mit Slipknot ohne den verstorbenen Basser Paul Gray ein neues Album aufzunehmen. Mit dieser Meinung steht er im Slipknot-Camp wohl ziemlich alleine da. Drummer Joey Jordison, der momentan in den Staaten mit seinen Murderdolls und als Drummer für Rob Zombie unterwegs ist, hat sich zumindest mit ‚Clown‘ bereits darauf verständigt, dass man so langsam mit der Planung für das nächste Album und die kommenden Monate und Jahre beginnen sollte. „Slipknot war sein Leben!“ „Wir basteln gerade an einer Zeitplanung, es wird zwar noch ein bisschen dauern, aber es wird definitiv ein neues Album geben. Paul würde sich auch wünschen, dass wir ein weiteres Album machen. Er würde nicht wollen, dass wir die Band aufgeben ? Slipknot war sein Leben“. Is klar ? und je nachdem wie’s ausgeht, weißt der eine auf einmal nicht mehr, was er vorher gesagt hat. An Gedächtnisschwund scheint auch Mötley Crüe-Fronter Vince Neil zu leiden. Der hat vor ein paar Monaten nicht nur ne Solo-Scheibe mit dem Titel „Tattoos & Tequila“ auf den Markt gebracht, sondern veröffentlicht die Tage auch seine gleichnamige Biographie. Auf die Frage eines Magazins, ob er denn irgendwas bereue, meint der Blondlöffel: „Ich weiß nicht, weil ich aus allem, was ich in meinem Leben getan habe, all den Fehlern, was gelernt habe, oder zumindest versucht habe, daraus zu lernen. So ist aus allem, was ich getan habe, im Endeffekt etwas Gutes dabei heraus gekommen.“ „Du würdest also nichts ändern wollen?“ „Nein!“ Krasse Worte von einem Mann, der im besoffenen Zustand einen Autounfall verursacht hat, bei dem Hanoi Rocks-Drummer Razzle ums Leben kam, die Fahrer des entgegen kommenden Wagens lebensgefährlich verletzt wurden, und der erst kürzlich wieder mit Alkohol am Steuer erwischt wurde.
Sep
9
2010