Dec
23
2010

Berlusconi kneift vor Bono

Berlusconi kneift vor Bono

Von der umstrittenen Plattform Wikileaks veröffentlichte Dokumente zeigen, dass U2-Sänger Bono offenbar tatsächlich einen gewissen Einfluss auf die Mächtigen dieser Welt hat. So hat der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi aus Angst vor einer Standpauke des U2-Sängers Bono finanzielle Zusagen an Entwicklungsländer gemacht. Bono ausgenutzt von Berlusconi Berlusconi hatte 2006 versprochen, Italiens Budget für die Auslandshilfe zu erhöhen. Bereits zu dieser Aussage hatte Bono den italienischen Ministerpräsident beinahe genötigt. Bono war nämlich überhaupt nicht erfreut, dass Berlusconi zuvor ein Bild des Sängers für seinen damaligen Wahlkampf eingesetzt hatte. In der Bildunterschrift bedankt sich Bono sogar für die Hilfe Italiens gegen die weltweite Armut. Der U2-Frontman fühlte sich ausgenutzt und forderte öffentlich die Verdopplung der Gelder Italiens bis zum Jahr 2010. Angst vor öffentlicher Standpauke Bonos Wikileaks publizierte nun Dokumente aus dem Jahr 2009, in denen der Wirtschaftsberater der amerikanischen Botschaft in Rom berichtet, dass die neu gewählte Mitte-Rechts-Regierung Berlusconis bemüht sei, die Hilfen für Afrika aufrecht zu erhalten, um sich einer Standpauke Bonos zu entziehen. Die Bemühungen hatten keinen Erfolg, beim entscheidenden G8-Gipfel sank das Budget für die Afrikahilfe erheblich. Wütend über das nicht eingehaltene Versprechen, rechneten Bono und Bob Geldof, Gründer des Band Aid-Projekts, in einem respektlosen Online-Spiel mit Berlusconi ab. In der Rolle eines Hammerwerfers hat der User die Aufgabe einen Cartoon-Charakter Berlusconis möglichst hoch in die Luft zu schleudern. Darunter folgendes Zitat „Ein Mann alleine hat nichts getan. Jetzt macht Berlusconi noch weniger als vor fünf Jahren. Er sollte aus dem G8-Gipfel geworfen werden!“