Jan
20
2011

Benzin auf Sarrazin

Benzin auf Sarrazin

Der berufliche Ehrenkodex, der persönliche Stolz oder wahlweise die pure Abgestumpftheit in dieser Sache untersagt es einer Hip Hop-Schreibkraft eigentlich, auch nur noch ein einziges weiteres Wort über ein mögliches Erscheinen von „Detox“ zu verlieren. Aber so knapp am Anfang, so als Einstieg in die wöchentliche Kolumne, da wollen wir das noch mal eben durchwinken. Wie nämlich hiphop.de aufgrund des folgenden Handy-Videos von Just Blaze orakelt, liefert der Einwurf „Four Twenty!“ seitens Dr. Dre einen klaren Hinweis auf den 20. April 2011 als Erscheinungsdatum der Platte: Wie der Urheber des Filmchens jedoch schlussendlich noch prophetisch anmerkt, werden wir in 2011 gegebenenfalls auch Zeuge einer Einhorn-Erscheinung werden. Alles klar. Beginner 2011 Weniger nebulös, sondern sehr konkret äußert sich hingegen Eißfeldt in einem jüngeren Interview zu den Plänen, sich in ‚Zwanzigelf‘, wie man neuerdings sagt, an die Arbeit zu einem neuen Beginner-Album zu machen. Wen jetzt Ambivalenzen ? la „Neue Beginner-Platte? Ja gerne!“, aber „Womöglich mit Instrumenten, Gesang und so? Nein danke!“ befallen, dem spielt folgende Aussage des musikalisch heute durchaus umtriebigen MCs in die Hände: „… wenn ich sowas mach‘, dann hab ich Bock auf Rap.“ – und er meint damit das klassische Setup: Beats, Cuts und Wortsport. Erscheinen wird der Nachfolger zur 2004er LP „Blast Action Heroes“ allerdings dann wohl eher erst in ‚Zwanzigzwölf‘: Fight For Your Right Revisited Deutlich angestaubter ist die Kiste, die die Beastie Boys dieser Tage reanimieren: Auf dem honorigen Sundance Film Festival debütiert genau heute der 30-minütige Kurzfilm „Fight For Your Right Revisited“. MCA alias Adam Yauch zeichnet als Regisseur verantwortlich und trumpft mit einer beachtlichen Latte Hollywood auf. So stand neben zig anderen Stars und Sternchen auch Frodo – bzw. Elijah Wood – als einer der beiden (?) Ad-Rocks vor der Kamera, während die echten Beastie Boys wiederum drei Cops mimen – „Sabotage“ lässt grüßen. Zum Inhalt ist noch nicht viel bekannt, die Notiz „After the boys leave the party …“ legt aber nahe, dass der Halbstünder den Nachgang zum Original-Party-Video von 1986 ausleuchtet. Es dürfte nicht allzu lange dauern, bis das Teil die Runde im Netz macht – watch out. Schauspieler Seth Rogen zu seiner Rolle als Mike D im Interview mit MTV: Die Atzen in Amerika Filmische Ambitionen greifen aber auch unter deutschsprachigen Rap-Kameraden aller Couleur um sich. Während Bushido sein Leinwand-Debüt bereits hinter, Sido das seinige noch vor sich hat, backen andere Zunftgenossen ihre – zwar kleineren, aber nicht zwingend trockeneren Brötchen: So bieten zum einen die Atzen mit dem ersten Teil ihres YouTube-Features „Die Atzen in Amerika“ eine pittoreske Mischung aus unaufgeregter Komik, surrealistischem Synchronsound und schrulliger Story – ich bin gespannt, wie das hier weiter geht: Politisches Wattwandern