Ich weiß, ich weiß, Manowar-Bashing ist ne dankbare Sache. Aber was soll ich machen? Die Typen werden einfach nicht müde, sich selbst zum Vollhorst zu machen und schon beinahe drum zu betteln, verarscht zu werden. Wobei – eigentlich erledigt das Onkel Joey schon selber. Ich sag nur: neulich in Basel … other bands play. Manowar labern dir ein Vesper in den Rucksack. Man ist es ja gewohnt, dass der gute Mann kein Ende findet, wenn er sich und seine Fans beweihräuchert. Aber ganze elf (11!) Minuten lang? Warum wird der Fuzzi am Mischpult nicht von ein paar Leuten gezwungen, das Gefasel einfach weg zu muten? Würde vielleicht dazu führen, dass der ein oder andere Song mehr gespielt würde. Aber wenn ihr grad eh mal elf Minuten habt, dir ihr sonst im mentalen Vakuum verbringt, schaut doch mal rein. Wer sich das Geschwurbel bis zum Ende reinzieht, bekommt wohl auch mit, dass Meister DeMaio bereits die Girls wegrennen, die ihm sonst doch so gern ihre Hupen präsentieren. Road gay? Dem Velvet Revolver-Bassisten Duff McKagan dürfte derlei relativ egal sein. Nicht nur, dass der Mann eine bemerkenswert heiße Frau an der Seite hat. Denn ist er mit seiner eigenen Truppe Duff McKagan’s Loaded unterwegs, dann befällt ihn mitunter schon mal eine leichte Anwandlung, welche er als „road gay“ bezeichnet: „Man ist eine ganze Zeit lang von seiner Frau getrennt, und ich vögel dann eben nicht in der Gegend rum – außerdem sind im Bus keine Frauen. Tja, dann rennt da dein Bassist mit langen schwarzen Haaren in der Hose von seiner kleinen Schwester rum, und aus dem Augenwinkel sieht er dann auf einmal wie ein heißes Chick aus“, erklärt der ehemalige Guns N’Roses-Tieftöner, der bei seiner eigenen Truppe Gitarre spielt und singt. „Wir nennen das ‚road gay‘. Praktiziert hat aber noch keiner von uns …“ Das wollen wir mal glauben, auch wenn man sich fragt, warum der Bassist ausgerechnet in der Hose seiner kleinen Schwester durch den Tourbus tänzelt. Allerdings könnte das erklären, warum Axl W. Rose keinen Bock mehr auf eine Reunion hat. Wahrscheinlich müsste er im Tourbus immer mit dem Arsch an der Wand entlang rutschen. Ob es die Probleme auch bei Six Feet Under gab oder gibt? Man weiß es nicht. Das Karussell dreht sich und dreht sich … Dort fand sich vor ein paar Wochen Frontgurgler Chris Barnes in der unschönen Situation, dass er auf einmal nur noch mit Gitarrist Steve Swanson da stand. Basser Terry Butler war in Richtung Obituary abgewandert und Drummer Greg Gall hatte einfach keinen Bock mehr. Für die anstehenden Dates hat man sich nun ausgiebig bei Chimaira bedient. Zunächst wurde Gitarrist Rob Arnold als zweiter Mann für die Klampfe gebucht. Anschließend kam der ehemaliger Chimaira-Drummer Kevin Talley (jetzt bei Daath) dazu, und nun hat sich Gitarrist Matt DeVries bereit erklärt, sein musikalisches Geschick gegen zwei feuchte Brötchen einzutauschen und bei Six Feet Under den Bass zu übernehmen. Könnte aber durchaus sein, dass Letzteres bereits 2009 passiert ist, was zumindest das schnarchlangweilige „The Infection“-Album erklären würde. Doch auch anderen Ortes wurde wieder kräftig das Besetzungskarussell gedreht. Da Gary Holt bei Slayer nur noch bis zum 4. April aushelfen kann und dann wieder mit dem eigenen Exodus-Clan unterwegs ist, springt für die restlichen Dates Cannibal Corpse-Saitenhexer Pat O’Brien als Ersatz für den nach wie vor außer Gefecht gesetzten Jeff Hanneman ein. Der erholt sich den Ärzten zufolge ausgesprochen gut nach seiner Vergiftung durch einen Spinnenbiss und sitzt schon wieder an der Gitarre. And the drummer is …? Hinterm Schlagzeug – und wenn man den Gerüchten glauben darf, bald hinter dem von Dream Theater – sitzt hingegen Mike Mangini. Der Kerl hat bereits durch hervorragende Arbeit für Annihilator, Extreme und für Dream Theater-Sänger James LaBrie auf sich aufmerksam gemacht. Wäre also nicht die schlechteste Wahl, doch auch wenn daraus nichts wird, dürfte sich die Enttäuschung bei Mike in Grenzen halten, hat der Kerl doch einen ordentlichen Job als Dozent am Berklee College of Music in Boston. Ebenfalls aus jobtechnischen Gründen hat DevilDriver-Basser Jonathan Miller seine Hut genommen. Weil er Arbeit, Familie und Band nicht mehr zusammen kriegt, musste er leider die Koffer packen und wurde die letzten Dates von Manager Bubble ersetzt, der früher bei Bury Your Dead gespielt hat. Aber wenn wir gerade wieder bei Bassisten sind: Henrik Frykman, Vier-Saiter bei den schwedischen Crust-Königen Disfear ist bereits vergangene Woche an Krebs gestorben. So langsam sollte ich mir überlegen, das Instrument zu wechseln … Sinnloses, Hirnverbranntes und/oder Wissenswertes aus der Welt der harten Rockmusik. Kommentiert, komplettiert und frittiert by [email protected]. Andere Meinungen oder ehrliche Kritik werden genauso strikt ignoriert wie herzhafte Beleidigungen begrüßt.
Apr
1
2011