50 Jahre Scorpions: ein blutjunger Rudolf Schenker gründete im zutiefst provinziellen Nachkriegs-Hannover die Band, die sich auch nach einem halben Jahrhundert noch immer Massen neuer Fans erschließt. Was die Musiker durchaus auch selbst verblüfft, wie sie gern eingestehen. „Es ist schon beachtlich„, sagt zum Beispiel Rudolf Schenker, „wie gut und weitgehend unbeschadet wir jene Jahre überstanden haben, in denen unsere Art von Musik völlig aus der Mode gekommen zu sein schien. Als die Grunge-Welle aufbrauste, sind wir halt nach Asien gegangen und haben uns dort neue Märkte und Fans erschlossen. Wir konnten immer weiter spielen und so für unsere Musik stetig neue Freunde gewinnen.“
„Heute„, staunen sie alle, „sind wir nicht nur so angesagt wie zu unseren besten Zeiten, unser Publikum wird auch noch immer jünger.“ Diese Erkenntnis, dass da gerade weltweit frisch nachwachsende Generationen die Scorpions neu für sich entdecken, spornt an. 2010 war die Band an einem Punkt angelangt, in dem der ewige Kreislauf aus Studioaufenthalten, Albumveröffentlichungen und anschließenden Mammuttourneen sie am Ende doch so ermüdet hatte, dass sie ernsthaft den Rückzug erwog und mit einer Abschieds-Tournee in den Ruhestand reisen wollte. Doch eine Welttournee später blies 2013 wieder ein frischer Wind. Das sensationelle „MTV-Unplugged„-Konzert im Athener Lycabettus Freilichttheater war die nachdrücklichste Erinnerung daran, wie traumhaft und intensiv Auftritte vor Publikum sein können und welche Herausforderungen noch auf sie warten. Die Lust auf mehr war jedenfalls wieder da, bei allen.
So fand sich die Band erneut mit ihren zwei Lieblingsschweden zusammen, um ein ursprünglich ganz schlicht gedachtes Projekt zu realisieren. Mikael Nord Andersson und Martin Hansen hatten bereits „Sting In The Tail“ produziert und mit Matthias Jabs das gesamte Material für „MTV Unplugged“ umarrangiert.
„Eigentlich wollten wir nur endlich einmal einige Songideen, die wir in der Vergangenheit ausgearbeitet, aber nie auf ein Album gepackt hatten, komplett für die Fans aufnehmen und dann ohne großes Trara veröffentlichen„, erinnert sich Matthias Jabs. „Im Laufe der Jahre ist da einiges zusammengekommen, Ideen, die wirklich gut waren, aber früher wegen des arg limitierten Platzes auf Vinyl, und später CD, dann eben am Ende doch aus der Auswahl gefallen waren. Wir hatten schnell acht Songs zusammen, die teilweise noch fertig geschrieben werden mussten und dann komplett neu eingespielt wurden. Während der Arbeit kamen jedoch immer mehr neue Songideen hinzu, von unserer Seite, aber auch von den beiden Schweden. Wir hatten richtig Spaß an der Arbeit, und plötzlich steckten wir wieder mitten drin im Songwriting-Prozess. Und am Ende ist‘s so dann doch ein brandneues Scorpions-Album geworden.“
Dass außerdem das fünfzigjährige Bandjubiläum ansteht, daran wurde Rudolf eher zufällig erinnert: „Ich habe vor kurzem ein altes Kassenbuch meiner Mutter gefunden, in dem sie vor fünfzig Jahren akribisch die Einnahmen und Ausgaben meiner Band Scorpions festgehalten hat. Meine Eltern hatten mir damals das Geld für das erste Equipment geliehen, und das musste von den Einnahmen in Raten abbezahlt werden. 50 Jahre sind eine lange Zeit. Das haben außer uns höchstens noch die Rolling Stones, die Beach Boys oder The Who geschafft. Insofern ist das Timing für das neue Album perfekt, wir zelebrieren mit ihm und der anstehenden Tournee ein halbes Jahrhundert Scorpions.“
Insgesamt 19 Songs hat die Band am Ende aufgenommen. Zwölf davon finden sich auf dem Album, 16 auf der Deluxe Edition. Sie alle zeigen die Scorpions einmal mehr auf der Höhe ihrer Schaffenskraft. Tracks wie die erste Single „We Built This House“ sind so zeitgemäß wie das mitreißende „House Of Cards“ (ein garantierter Live-Hit). Ebenso in die Rubrik künftiger Live-Hit fällt „Eye Of The Storm„, ein Stück, das eine Ahnung von der unglaublichen Dynamik und Spielfreude vermittelt, die die Bühnenauftritte der Scorpions prägen. In Liedern wie „We Built This House“ reflektiert die Band auch die letzten 50 Jahre, ihre Philosophie und die Lehren, die sie aus einem außergewöhnlichen Leben gezogen hat. Klaus Meine: „Das ist letztlich unsere Geschichte. Wir haben dieses Haus ‚Scorpions‘ Stein für Stein und oftmals mühselig aufgebaut. Von den ersten Tagen in Hannover, den ersten Konzerten im Ausland bis zum heutigen Tag. Wir haben schwere Stürme und Unwetter erlebt, aber das Haus hat allem getrotzt, hat sich als wetterfest und stabil erwiesen. Das Erbauen des Hauses war aber nie nur Mühsal, sondern auch Freude. Freude an der Musik, Freude darüber, dass wir das alles erleben durften und dürfen, Freude über – und Dankbarkeit für – die Zuneigung der Fans. Wir haben uns den Traum hart erarbeitet, aber wir sind auch dankbar dafür, dass wir ihn leben durften und immer noch leben dürfen.“
Für das nächste Jahr ist neben dem neuen Album auch eine fette Tour und ein Film geplant: Die renommierte Filmemacherin Katja von Garnier hat die Scorpions auf ihrer „Final Sting„-Tournee begleitet und in den 18 Monaten eine bewegende Doku zusammengestellt, die die Magie der Band auf zuvor noch nie in dieser Form geglückte Weise einfängt. Der Film trägt den Titel „Forever And A Day„.
Das brandneue Studioalbum „Return To Forever“ erscheint am 20.02.2015 und wird als CD, Deluxe CD, Vinyl, Limited Collector’s Box und diversen weiteren digitalen und physischen Konfigurationen veröffentlicht. Die erste Singleauskopplung „We Built This House“ bekommt ihr sofort als Download, wenn ihr die neue Scheibe bei hier vorbestellt:
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SCORPIONS – The 50th Anniversary – World Tour 2015/2016
15.08.2015 Eckernförde | ROCK AM STRAND
21.08.2015 Coburg | Schlossplatz
14.03.2016 Stuttgart | Schleyer-Halle
16.03.2016 München | Olympiahalle
18.03.2016 Dortmund | Westfalenhalle
19.03.2016 Mannheim | SAP-Arena
21.03.2016 Hamburg | o2 World
23.03.2016 Berlin | o2 World
24.03.2016 Leipzig | Arena
26.03.2016 Frankfurt | Festhalle
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