Am 19. Januar 2018 wäre Janis Joplin 75 Jahre alt geworden. Die Sängerin besaß eine der markantesten und wunderbarsten Stimmen der Rockgeschichte. Wer ihr lauschte, konnte Sehnsucht, enttäuschte Liebe und Triumph förmlich spüren. Sie konnte honigsüß, aber auch wild und rau klingen, wenn sie in ihren Songs Blues, Soul, Gospel, Jazz, Country vermischte und eine Verbindung zum Herzen des Kosmos herstellte. Die Künstlerin, die nicht von dieser Welt zu stammen schien, interpretierte den Blues auf völlig neue Art und Weise und wurde zum Vorbild für unzählige Rocksängerinnen.
Janis war seit ihrer Zeit als Außenseiterin auf der Highschool von den Songs der klassischen Blues-Musiker wie Leadbelly, Big Mama Thornton oder Bessie Smith fasziniert. 1963 ging sie nach San Francisco, wo sie den Gitarristen Jorma Kaukonen kennenlernte und so den ersten Kontakt zur alternativen Westcoast-Musikszene herstellte. Drei Jahre später hatte sie sich den Psychedelic-Rockern von Big Brother and the Holding Company angeschlossen und war deren Frontfrau geworden. Ihr extravagantes Auftreten und ihr auffälliger Kleidungsstil, den sie bei Auftritten wie auch im Privatleben zur Schau trug, waren in der Flower-Power Ära stilbildend.
Janis auf der Bühne
Mit Big Brother and the Holding Company erspielte sich Janis eine treue Anhängerschaft, ihre Live-Gigs waren in aller Munde und so geriet die Combo in den Fokus der Plattenindustrie. Es kam 1967 zur Vertragsunterzeichnung bei Columbia Records . Im gleichen Jahr trat Janis Joplin auf dem Monterey Pop Festival auf und bestach jedermann mit ihrer enormen Live-Präsenz:
https://www.youtube.com/watch?v=Bld_-7gzJ-o
Der Big Brother-Song „Piece of My Heart“ aus der 1968er LP CHEAP THRILLS kletterte auf Platz 12 der Billboard Hot 100, das Album selbst erreichte monatliche Verkaufszahlen von einer Million Einheiten, und Janis war endgültig zur musikalischen Sensation geworden. Ihr Foto zierte die Titelseiten von Time und Vogue, sie war zu Gast in der Dick Cavett Show und das Publikum staunte über die unbändige Energie, die diese einmalige Sängerin ausstrahlte. Ihre Erfolge ebneten den Weg zu einer Solo-Karriere, die Janis mit einer neuen Begleitband, der Kozmic Blues Band und einem neuen Album startete. Der Longplayer mit dem Titel I GOT DEM OL‘ KOZMIC BLUES AGAIN MAMA! wurde 1969 veröffentlicht, schlug ein wie eine Bombe und erreichte Goldstatus.
Das letzte Jahr
1970 war Janis mit neuer Besetzung (The Full Tilt Boogie Band) im Rahmen der „Festival- Express“-Tour unterwegs, die sie zusammen mit Grateful Dead, The Band und anderen Künstlern auf dem Schienenweg durch Kanada führte. Ihr letztes Studioalbum PEARL, auf dem Klassiker wie das Kris Kristofferson-Cover „Me and Bobby McGee“ oder der A-cappella-Song „Mercedes Benz“ zu hören sind, bewies erneut, dass Janis in allen Pop-Genres zu Hause war. „Mercedes Benz“ wurde, neben einem gesungenen Geburtstagsgruß für John Lennon, ihre letzte Aufnahme, denn Janis Joplin verstarb 1970 und sollte das Erscheinen von PEARL nicht mehr erleben. Der Longplayer kam im Jahr nach ihrem Tod auf den Markt und wurde zum weltweiten Megaseller. 2003 wählte der Rolling Stone das vierfach mit Platin ausgezeichnete PEARL auf Platz 122 der „500 besten Alben aller Zeiten“.
Janis Joplins Songs und die Mitschnitte ihrer Gigs festigten ihren Status als Ikone der Popmusik und haben unzählige Nachahmer und Verehrer inspiriert. Ihre Legende lebt weiter auf Tausenden von Compilations und CD-Anthologien, ja sogar auf den Musical-Bühnen dieser Welt: LOVE, JANIS entstanden unter Mitwirkung von Janis‘ Schwester Laura, wurde 2001 uraufgeführt. Der Dokumentarfilm über Janis Joplins Leben „Janis- Little Girl Blue „ (2015)
Ehrungen
1988 wurde das Janis Joplin Memorial, eine Bronzestatue des Künstlers Douglas Clark, in Port Arthur enthüllt, 1995 wurde die unsterbliche Sängerin in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und 2005 erhielt sie posthum den Grammy für ihr Lebenswerk. Am 4. November 2013 wurde auf dem Walk of Fame in Hollywood der 2510. Stern enthüllt – er trägt Janis Joplins Namen. Bei der Zeremonie waren neben Angehörigen und zahlreichen Fans auch ihr Entdecker Clive Davis sowie Kris Kristofferson, der noch einmal „Me And Bobby McGee“ sang, anwesend.
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Die TOP TRACKS von JANIS JOPLIN: