Bury Tomorrow veröffentlichen ihr sechstes Album Cannibal am 3. April 2020.
Bereits das 2018er Album Black Flame hat Bury Tomorrow in die obersten Metal-Ränge katapultiert: Es war das dritte UK Top-40-Album der Band in Folge – eine beachtliche Leistung für eine Heavy-Band – und sicherte ihnen eine Tour, die in einer gigantischen Show im Londoner Kult-Venue Roundhouse gipfelte. Mit dem Nachfolger Cannibal macht die Band jetzt einen weiteren Schritt nach vorne.
Das South-Coast-Quintett ist für einige der mitreißendsten Hymnen des Metalcore bekannt und auch Cannibal ist voll von prächtigen Vocal-Hooks, messerscharfen Riffs und überragenden Melodien, die den Platz der Band in der ersten Reihe des UK-Metal weiter untermauern.
Für die Aufnahmen kam die Band wieder mit SikTh-Gitarrist und Black Flame- Producer Dan Weller (Enter Shikari, Young Guns) zusammen, während Mix und Master von Adam „Nolly“ Getgood und Ermin Hamidovic stammen, dem Dream-Team hinter „Holy Hell“ von den Architects. Herausgekommen ist Bury Tomorrows bis dato technischstes, hymnischstes Album. Sänger Dani Winter Bates, der schon lange zu den lautesten Stimmen im Metal zählt, die sich für eine offene Diskussion zum Thema geistige Gesundheit einsetzen, taucht diesmal detailliert in seine eigenen Erfahrungen ein und hat brutal ehrlich seine bisher persönlichsten Texte zu Papier gebracht.
„Dieses Album ist genauso für mich wie für die Fans“, stellt er fest. „Es war ein kathartischer Prozess, einige der dunkelsten Momente meines Lebens anzusprechen. Für einige Menschen wird es hart, sich das anzuhören. Aber ich hatte das Gefühl, das ich das tun muss – wenn ich es mache, dann richtig. Ich bin kein Typ für halbe Sachen. An den Texten des kompletten Albums ist nichts, was ich ändern würde.“
Als Dani die ersten Konzeptideen für Cannibal zusammentrug, war klar, dass die Sache anders lag als bei den früheren Tracks, die er über seinen psychischen Zustand geschrieben hatte. Er verzichtete auf Metaphern und verschleierte Gefühle und spricht die Themen jetzt ganz direkt an – in der Hoffnung, dass der unapologetisch-aufrichtige Ansatz des Albums Menschen dabei hilft, zu begreifen, dass sie nicht allein sind.
„Ich wollte zu meinen eigenen Worten stehen“, erklärt er. „Ich spreche mit Menschen darüber, wie man seine geistige Gesundheit in den Griff kriegt (Dani fördert zusammen mit Profis aus dem Bereich sogenannte Safe Space Sessions während der Touren überall im Land) – wie kann ich also ein Album schreiben, auf dem ich nicht über das Thema spreche? Die Wiederherstellung geistiger Gesundheit ist das, was Leben rettet. Ich möchte, dass die Menschen Licht in der Dunkelheit sehen. Wenn sie sich damit beschäftigen, können sie in der Diskussion darüber Trost finden. Darüber zu sprechen, bringt Normalität und positive Bewegung in das Thema.“
Was die Texte angeht, verbreitet Cannibal apokalyptische Stimmung. Während Tracks wie Quake und Better Below tief in Danis schwerste Momente einsteigen, lotet das Album mit Gods And Machines einerseits die Wirkung von Social Media aus und andererseits das, was er als „repressive, entsetzliche Natur der Gesellschaft“ bezeichnet. „Der Begriff Cannibal bezieht sich darauf, von seinen eigenen Gedanken aufgefressen zu werden, aber auch darauf, von anderen Menschen ‚gefressen’ zu werden“, sagt er. „Wir sind nicht nett zu uns selbst und erst recht nicht zu einander.“
Während Cannibal thematisch und textlich vor allem Danis Geschichte beschreibt, ist auch der Rest der Band in Höchstform. Der Titeltrack ist eine klare Verbeugung vor dem herausragenden Titeltrack des letzten Albums Black Flame, und Tracks wie das Opener-Kraftpaket Choke, The Grey (VIXI) und Imposter sind klassische Bury Tomorrow-Songs – reißende Metal-Ströme aus tosenden Riffs und ausladenden Refrains. An anderer Stelle aber geht die Band mehr Risiko ein als je zuvor und erweitert ihren sich konstant entwickelnden Sound um Tiefe und Schattierung. Quake verebbt und flutet, schwillt an und siedet wie ein brodelnder Vulkan, während sich technische Schärfe durch die eisige Melodie von Cold Sleep fräst. Und bei all den dunklen Grübeleien des Albums, endet der atmosphärische Closer Dark Infinite mit einem melodischen Höhepunkt, einer wogenden Klanglandschaft, die klingt, als wäre die Band bereit, es mit der ganzen Welt aufzunehmen.
Die Arbeit an Cannibal begann fast direkt nachdem die Band im Juni 2019 die Deluxe-Version von Black Flame veröffentlichte und wurde zum Teil unterwegs auf Tour fertiggestellt. Kurze Zeit später traf sich die Band in den Middle Farm Studios in South Devon, um Drums und Rhythmusgitarren aufzunehmen, und ging für den Rest des Albums in die Vale Studios in Worcestershire. Mit den Lehren, die sie aus den Aufnahmen zu Black Flame gezogen hatten, überarbeitete oder verwarf die Band konsequent alle Tracks, die ihren Ansprüchen nicht genügten.
Obwohl es kein leichter Prozess war, der die Band musikalisch wie emotional an ihre Grenzen gebracht hat, existiert kein Zweifel daran, dass dies ihr bisher bestes und mutigstes Album ist. Nach 14 Jahren Karriere wird Cannibal das Album sein, das Bury Tomorrow in noch größere Höhen tragen wird. 2020 wird ihr Jahr.
„Ich wünsche mir, dass unsere Fanbase weiterwächst und wir nutzen können, was wir mit Black Flame erreicht haben”, sagt Dani. „Black Flame hat viele Menschen berührt. Ich will, dass Cannibal ein neues Kapitel unserer Karriere aufschlägt. Es ist ein großartiger Start für eine Diskussion und ich freue mich sehr darauf, dass die Leute es jetzt hören können.“