Am Wochenende tauchten in der Diskussion um die Smashing Pumpkins-Reunion zwei neue Namen auf. Wer die Namen ins Spiel gebracht hat, ist unbekannt, auch das Label Warner Music gab sich am Dienstag auf Nachfrage von laut.de ahnungslos. Laut der Homepage Buddyhead.com wird bei den wieder vereinten Pumpkins Ginger Reyes den Bass und Jeff Schroeder Gitarre spielen. Damit wäre zumindest gendertechnisch das alte Lineup wieder hergestellt. Die beiden ursprünglichen Mitglieder James Iha und D’Arcy Wretzky hatten bisher wenig Interesse an einem erneuten Engagement unter Ober-Kürbis Billy Corgan gezeigt. Iha hatte erst in der vergangenen Woche in einem Interview mit dem Rolling Stone dementiert, dass er Corgan helfen würde, die Band wieder zusammen zu bringen. „Nein, ich bin nicht am aktuellen Smashing Pumpkins-Album oder an der Tour beteiligt. Ich habe Billy seit Jahren nicht gesprochen,“ sagte der Gitarrist, der momentan an einer weiteren Soloplatte arbeitet. Ginger Reyes spielt in ihrer Hauptband Halo Friendlies ebenfalls Bass und singt. Die Karriere der komplett weiblich besetzten Poppunkband aus Long Beach, Kalifornien, liegt derzeit allerdings auf Eis. Jeff Schroeder war als Gitarrist Mitglied von The Lassie Foundation, die sich 2006 aufgelöst hat. Die Indierockband aus Los Angeles trug als Trademark das luftig-lockere Spiel Schroeders, das in der Tat an die entrückte Gitarre eines James Iha bei den ruhigeren Pumpkins-Stücken erinnert. Smashing Pumpkins-Frontmann Corgan läuft mittlerweile die Zeit davon. Am 22. Mai spielt die Band aus Chicago ihren ersten Gig seit ihrem Split im Jahr 2000. Bis dahin muss der als eigenbrötlerisch geltende Glatzkopf ein Line-Up präsentieren. Die Alternative Rock-Superstars der Neunziger Jahre werden im Sommer eine Reihe von Festivals spielen, lediglich die Gigs am 22. Mai in Paris und am 26. Mai in Brüssel sind Soloshows. Der Auftritt in Brüssel ist bereits ausverkauft, Karten für Paris sind ab morgen Vormittag erhältlich. Corgan hat als Multiinstrumentalist früher schon einen beträchtlichen Teil der Aufnahmearbeit für die Pumpkins geleistet. Man kann also davon ausgehen, dass er auch das Material für das Album „Zeitgeist“, das hierzulande am 6. Juli erscheint, größtenteils selbst eingespielt hat. Außer ihm ist mit Jimmy Chamberlin nur ein weiteres Ur-Mitglied mit von der Partie. Corgan besaß in den Neunzigern den Ruf eines willensstarken Band-Despoten, es ist zu vermuten, dass der Ausstieg Wretzkys und der Split damit zu tun hatte. Auch die anhaltende Verweigerung Ihas und Wretzkys lässt sich so erklären.
Apr
10
2007