Manch einer dürfte um eine weitere Illusion ärmer sein. Elvis Presley diente sich 1970 dem US-Präsidenten Richard Nixon, der durch die Watergate-Affäre in die Geschichtsbücher einging, als Undercoveragent im Kampf gegen Drogen an, schreibt die Associated Press mit dem Hinweis auf eine Ausstellung der „Richard Nixon Library And Birthplace“-Stiftung. Ein Foto des Treffens am 21. Dezember zwischen Präsident und Rockstar wird seit Jahren auf T-Shirts und dergleichen wie geschnitten Brot verkauft. In einer Ausstellung zum Meeting, das 1972 bekannt wurde, werden seit Montag im kalifornischen Yorba Linda weitere Details veröffentlicht. 30 Minuten habe die Unterredung gedauert, bei der Elvis mit schwarzer Samtjacke und Goldgürtel auflief. Der King schenkte Nixon zudem eine 45er. „Ich bleibe solange hier, bis ich eine Dienstmarke als Bundesagent habe“, hatte Elvis zuvor in einem Brief ans Oval Office geschrieben. Er habe in seinem Umfeld Drogenmissbrauch kennen gelernt und wisse von kommunistischen Gehirnwäsche-Strategien. Erst zweieinhalb Jahre später kam es zu dem Treffen mit Nixon. „Er wollte die Marke unbedingt“, bestätigte der damalige Kontaktmann Egil Krogh. Nach dem Treffen bekam er sie tatsächlich ausgehändigt. Zu einem wirklichen Einsatz Presleys kam es aber nie, obwohl der King Nixon gegenüber seine Liebe zum Land beteuerte und anmerkte, er sei „bei den Hippies akzeptiert“. Außerdem hätten seiner Meinung nach gerade die Beatles anti-amerikanische Stimmung verbreitet. Eine Sache, mit der mancher Elvis-Fan bis heute nicht klar kommt. Die genaue Dokumentation und viele Fotos des Treffens finden sich unter www.archives.gov. Ein paar Jahre später spielte das Anliegen für den King offensichtlich keine Rolle mehr: Drogen bzw. verschreibungspflichtige Medikamente sollen für seinen Tod 1977 mitverantwortlich gewesen sein.
Jan
11
2007