Sep
22
2002

Rufmord im Oval Office

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Lustig lustig geht es zu im weißen Haus, da beißt der Terrorist kein Faden ab. Am Wochenende präsentierte US-Präsident Bush beim traditionellen Essen der Korrespondenten-Vereinigung Fotos aus dem Leben im Weißen Haus, „die noch nie zu sehen waren.“ Auf einem der Bilder sind Bush und seine Frau zu sehen – humorvoll wie er nun mal ist, gestand der Präsident, dass er das Wort ‚Aserbaidschan‘ ohne Hilfe seiner Frau nicht richtig aussprechen könne. Leider weiß auch die First Lady nicht, wo das komische Land liegt. Noch so ein Schenkelklopfer: Ein Foto zeigt Vize Dick Cheney, wie er an die Tür des Oval Office pisst. Der ‚Gag‘ zielte auf Black Sabbath Sänger Ozzy Osbourne, der zu solchen Anlässen eingeladen wird, seit er eine eigene „Reality Soap“ auf MTV hat. Osbourne nämlich hat im Staat Texas lebenslanges Einreiseverbot, weil er 1982 mal an ein Denkmal uriniert hat. Bush dazu: „OK. Ozzy, das könnte ein Fehler gewesen sein.“ Ha ha. Dass sich nun auch der als Hardliner bekannte Bush als Ozzy-Fan outete, mag ja noch angehen; immerhin hat der ehemalige Schock-Rocker auf der Bühne schon mal einer weißen Taube den Kopf abgebissen. Doch es kam noch schlimmer. Der Präsident versicherte dem Sänger: „meine Mutter liebt dich!“ Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: die Mutter des US-Präsidenten liebt Black Sabbath‘ Ozzy Osbourne. Das ist für einen Heavy Metaller doch der schlimmste Rufmord, den man sich vorstellen kann. Oder Ozzy?