Aug
23
2005

Eklat beim Ozzfest

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Ein wenig Kindergarten gefällig? Here we go: Die Szenen, die sich am 20. August beim Ozzfest im kalifornischen Devore abspielten, suchen ihresgleichen. Fliegende Eier, eine abgestellte PA und Sharon Osbourne spielen dabei – neben Headliner Iron Maiden – die Hauptrolle. Sharon Osbourne, selbstgefällige Managerin, Promo-Chefin und Sprachrohr der Familie, erfuhr dabei schmerzlich, aber verdient, dass sich der Legendenstatus von Ozzy Osbourne nicht automatisch auf sie überträgt. Aber der Reihe nach. Alles nahm seinen Anfang, als sich Bruce Dickinson während der Ozzfest-Tour etwas despektierlich über Sharons Ehemann aka Prince Of Darkness Ozzy äußerte. Er brauche keine Reality-Show für seine Credibility und sei auch nicht Mitglied einer fucking Reunion-Band, wird Dickinson in Anspielung auf Black Sabbath zitiert. Daraufhin ließ Mrs. Osbourne auf der offiziellen Ozzfest-Webseite verbreiten, was sie über den Maiden-Sänger denkt. Ein wichtiger Bestandteil des verbalen Schlagabtausches drehte sich um das Fahnenschwingen des britischen Union Jacks. Sharon hierzu: „Die amerikanischen Jungs gehen mit den britischen in den Krieg. Wie kann er es wagen, auf ihrem heimischen Boden die amerikanischen Truppen zu vergessen.“ So weit, so kindisch. Am Samstag schließlich erreichte die Auseinandersetzung einen neuen Höhepunkt. Das Metal-Mag Blabbermouth zitiert Augenzeugen, die gesehen haben wollen, wie Sharon und Kelly Osbourne auf mehrere Bands zugingen und deren Mitglieder dazu anstachelten, beim kommenden Maiden-Gig mit Eiern zu werfen. Als es dann so weit war, und Iron Maiden die Bühne betraten, soll ein Mitglied der Black Label Society-Crew das Intro unterbrochen und durchs Mikro laut „Ozzy Ozzy“ skandiert haben. Maiden ließen sich auch durch fliegende Eier, Bierbecher und Gespucke nicht aus der Ruhe bringen und legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Nach der Performance von „The Trooper“ richtete Dickinson das Wort an das Publikum und machte sich über die Eierwerfer lustig, die allem Anschein nach laminierte Ausweise um den Hals trugen, also keine „normalen“ Festivalbesucher waren. Die Schikane geht jedoch weiter. Beim Mitsingteil von „Hallowed By Thy Name“ wurde Maiden kurzerhand der Saft abgedreht. Dickinson richtete abermals das Wort an das Publikum und verkündete, dass sie statt des vorgesehenen kurzen Sets von 55 Minuten, jetzt das komplette Maiden-Programm spielen würden: „Es braucht mehr als ein paar Eier, um Maiden zu stoppen“, so Bruce kämpferisch. Weitere sechs Mal litt die Band unter dem Ausfall der PA, und auch Maskottchen Eddie wurde offensichtlich an seinem Auftritt gehindert, was Iron Maiden aber nicht davon abhielt, ein furioses Set auf die Bretter zu legen. Die anwesenden Fans standen vollkommen auf Seite der Briten, was Dickinson auch spürte: „Nichts drängt sich zwischen uns und unsere Fans“. Nach dem abschließenden „Iron Maiden“ verließ die Band unter donnerndem Applaus die Bühne. Kurz darauf erschien Sharon Osbourne und betitelte Bruce als Schwanz. Die Masse reagierte empört. Weitere Statements seitens Frau Osbourne gingen in einem Meer aus Buh- und Schlampe-Rufen und fliegenden Bierbechern unter. Ihr Abgang war denn auch ebenso dramatisch. Wutentbrannt warf sie das Mikro auf den Boden und stampfte von dannen.