Eigentlich hätte Courtney Love gestern vor dem Beverly Hills Superior Court erscheinen sollen, um sich wegen des illegalen Besitzes verschreibungspflichtiger Medikamente zu rechtfertigen. Richter Elden Fox wartete jedoch vergeblich auf die Rock-Röhre. Schließlich erließ er einen Haftbefehl, der aber erst wirksam wird, sollte Courtney Love beim nun anberaumten Ersatztermin am kommenden Dienstag wieder nicht erscheinen. In einer ersten Anhörung hatte Miss Love auf unschuldig plädiert. Es wird aber allgemein erwartet, dass sie diese Aussage zurückzieht, ihr Vergehen zugibt und sich bereit erklärt, an einem Drogenentzug teilzunehmen. Andernfalls droht ihr eine Haftstrafe. Eigentlich sollte Courtney sich in diesem Fall einmal kooperativ zeigen. Denn der Verlauf des Verfahrens dürfte auch entscheidende Auswirkungen auf den Prozess um das Sorgerecht für Francis Bean haben, die elfjährige Tochter von Love und Kurt Cobain. Das Mädchen war der Obhut der Hole-Sängerin entzogen worden, nachdem diese versucht hatte, in ihr eigenes Haus einzubrechen, und danach mit einer Überdosis in ein Krankenhaus eingeliefert worden war. Vielleicht aber hat Courtney den Kampf ums Sorgerecht in Wirklichkeit schon verloren. Die zuständigen Richter konnten nämlich nach der Grammy-Show vor wenigen Tagen den Eindruck bekommen, dass Rock’n’Roll und elterliche Verantwortung einfach nicht zusammen passen. US-Medien berichteten nach der Show, Courtney habe ihre Tochter mal wieder verloren und sei schreiend hinter der Bühne herum gerannt. Als Mutter und Kind endlich wieder zusammen fanden, sei Francis in Tränen aufgelöst gewesen: „Mammi, ich konnte dich nicht finden …“.
Feb
16
2004