Problemkind Peter Doherty war am Montag in der BBC-Show „Panorama: The Death of Kiss and Tell“ zu Gast. Dort nahm der Sänger und Junkie in Personalunion kein Blatt vor den Mund und verglich die Geisteshaltung, mit der Paparazzi ihre Fotos und Storys in Zeitungen verbreiten, mit derjenigen von Nationalsozialisten. Anlass zu dieser Aussage gab wohl der seiner Ansicht nach unwürdige Umgang der Fotografen-Zunft mit seiner Bekannten Amy Winehouse. Eine 24-stündige Belästigung sei es für sie gewesen. Weiterhin verglich er das Journalistenaufkommen mit dem Treiben im Londoner Zoo. Paparazzi = KZ-Wärter Dieser noch recht freundlichen Metapher ließ Doherty seinen verbalen Rundumschlag folgen. Der Griff in die Geschichtskommode förderte eines der düstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte zutage: „Die Aussage klingt extrem, aber es ist bekannt, dass sogar die Leute, die aus Überzeugung Menschen in die Gaskammern getrieben haben, sich nur als Befehls-Ausführende sahen.“ Mit der über dem Kopf kreisenden Moralkeule fügte Doherty hinzu, dass jeder für seine Taten einstehen und dafür Verantwortung übernehmen müsse: „Du tust nicht nur deine Arbeit, sondern verrichtest eine Arbeit, die andere Menschen den Kopf kostet“, so der nicht mit Theatralik und Dramatik geizende Sänger weiter. Das sagt jemand, der des Öfteren mit dem Konsum von Suchtmitteln sein Bewusstsein abschießt und Zurechnungsfähigkeit offenbar nur temporär zu seinem Standard-Vokabular zählt. Während des Interviews wirkte der nassgeschwitzte, bleiche Babyshambles-Frontmann zerfahren und übernächtigt. Ausgehverbot für den Nachtschwärmer Eskapaden gehören wohl zu Mr. Dohertys Selbstbild dazu. Im Juni wurde der Schlagzeilengarant beim Heroin-Konsum im Flugzeug und einer Promille-trächtigen Autofahrt erwischt. Dies veranlasste ein lokales Gericht, Doherty mit der Begründung, der Mann sei eine Gefahr für sich selbst, ein nächtliches Ausgehverbot aufzuerlegen. Laut gala.de muss sich der Sänger am 11. August wegen seiner Eskapaden vor Gericht verantworten.
Jun
17
2009