Oct
8
2009

Management bestreitet Plagiat

Management bestreitet Plagiat

Der Name Ulrich Schnauss dürfte im Guns N‘ Roses-Hauptquartier mittlerweile für picklige Ausschläge sorgen. Das Label des Musikers zieht gegen Axl Rose und seine Begleitband vor Gericht, weil diese auf ihrem langerwarteten Album-Flop „Chinese Democracy“ Samples des Deutschen für ein Song-Intro verwendeten. Einfallsreiche Argumentation Das Management wehrt sich nun mit einer – sagen wir: einfallsreichen – Argumentation. Die verwendeten Samples seien der Band von einem Mitarbeiter des Produktionsteams übereignet worden. Der versicherte, dass es sich bei den Ambient-Schnipseln um Songfragmente handele, die Axl und seine Lakaien legal verwenden dürften. Es fällt äußerst schwer, diesem Gedankenkonstrukt zu folgen. Der logische Schluss wäre also der, dass man alles verwursten darf, sobald ein Hiwi glaubhaft versichert, dass das schon so seine Richtigkeit hätte. Derlei Naivität möchte man nicht einmal Axl Rose zugestehen. Die Urheber dieser Argumentationskette sind übrigens genau diejenigen, die Klage gegen einen Blogger einleiteten, der jüngst zu Hausarrest und einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht Äußerst lustig und dazu noch unverfroren motzt GNR-Manager Irving Azoff zurück: „Heutzutage können Künstler nicht in die Köpfe derer schauen, mit denen sie zusammen arbeiten und sind daher anfällig gegenüber Ansprüchen wie diesen. Die Band wehrt sich gegen Vorwürfe, sie würde die Arbeit anderer Künstler unrechtmäßig verwenden und behält sich eine Gegenklage vor. Sie sind zuversichtlich, dass sich die Situation befriedigend lösen lasse.“ Gut gebrüllt, Löwe! Azoff gibt seine Schützlinge mit diesen Worten jedoch unfreiwillig der Lächerlichkeit preis. Dass er die Chuzpe besitzt, mit einer Gegenklage zu drohen, erinnert an das Gebaren von Aboseiten-Betreibern, die bar jeder rechtlichen Grundlage wahlweise mit Anwälten, der Kavallerie, dem FBI oder dem elektrischen Stuhl drohen.