Nachdem Korn einen Boykott des Ölgiganten BP angezettelt haben, springen nun weitere Größen aus der Musikszene auf. Um ein Zeichen zu setzen, wollen viele Bands auf Tour keinen Treibstoff von BP tanken. Disturbed, Lady Gaga, Rise Against, Backstreet Boys, Godsmack, Slightly Stoopid, Rob Zombie, Megadeth, Black Label Society, Creed, Flogging Molly, Anthrax, Filter und Hellyeah schließen sich neben anderen dem Vorbild von Korn an. Empörung und Enttäuschung Leadsänger Jonathan Davis erbost sich: „Das ist die schlimmste Umweltkatastrophe in der US-Geschichte. So weit wir wissen, hat BP an allen Ecken und Kanten gespart, um Profit vor Sicherheit zu stellen.“ Von dem Engagement seiner Kollegen ist er begeistert. „Ich bin wirklich stolz, dass sich so viele Künstler an dieser Aktion beteiligen und ich hoffe, es werden noch mehr“, sagte er dem Rock Hard-Magazin. Unaufhaltbare Katastrophe Nach einer Explosion im April war die Ölplattform „Deepwater Horizon“ gesunken. Seitdem sprudelt jeden Tag tonnenweise Rohöl aus dem Bohrloch. Verschiedenste Gegenmaßnahmen werden ergriffen – bisher vergeblich. Das Öl wird wohl noch bis zum Spätherbst weiter strömen und Flora und Fauna zerstören. Aus internen Dokumenten des Ölkonzerns geht hervor, dass aus Kostengründen auf spezielle Sicherheitsmaßnahmen und eine risikoärmere Abdichtung des Bohrlochs verzichtet wurde – gegen den Rat von Fachleuten. Symbolische Geste Der BP-Boykott der Musiker hat vor allem symbolischen Wert. „Unsere Botschaft soll allen Ölkonzernen klar machen, dass es ihnen das Geld wert sein muss, die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sicher zu stellen, dass so etwas nie wieder passiert“, erklärt Jonathan Davis.