Oct
4
2010

Über zwei Jahre Haft für Kevin Russell

Über zwei Jahre Haft für Kevin Russell

Kevin Russell muss ins Gefängnis. Das Gericht verurteilte den Ex-Sänger der Band Böhse Onkelz zu zwei Jahren und drei Monaten Haft plus vier Jahren Führerscheinentzug. Damit blieb das Urteil unter den von Staatsanwalt Sinan Akdogan geforderten drei Jahren und vier Monaten. Bis zuletzt verweigerte Russell die Aussage. Auf der Homepage der Böhsen Onkelz haben sich die Ex-Mitglieder Stephan Weidner (Bass) und Pe Schorowsky (Schlagzeug) zu Wort gemeldet. Zuletzt hatte man gehofft, dass der Sänger sich selbst äußern würde. Das Ansehen der Band sollte gewahrt werden Dass die Onkelz nicht als Rockopas auf der Bühne enden wollten, war seit dem Bandende 2005 die offizielle Begründung der Auflösung. Intern bestimmte jedoch Russells Drogenkonsum das Ende der Combo aus Frankfurt. Wie die Band schreibt, wollte man Kevin Russell vor sich selbst schützen und der Öffentlichkeit den zunehmenden Zerfall des Sängers ersparen. Den Onkelz sei es wichtig gewesen, 25 Jahre Bandgeschichte nicht mit einem Desaster zu beenden. Zu oft kam der Sänger mit Drogen in Berührung, letztendlich mit dramatischen Auswirkungen. „Die Werte stimmen nicht mehr überein“ „Dass man beste Freunde war ist leider keine Garantie, dass es immer so bleibt. Freundschaften und Beziehungen sind keine Einbahnstraßen und wenn die gegenseitigen Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden, die Ansichten und Werte nicht mehr übereinstimmen, hilft auch das Ganze gemeinsam Erlebte nicht weiter“, schreibt die Band auf ihrer Homepage und fügt hinzu, dass der Russell, der auf der Anklagebank sitzt, nicht mehr derselbe wie zu Onkelz-Zeiten ist. „Fahrerisches Versagen“ als Unfallursache Der zuständige Richter entschied, dass die einzige Ursache für den Unfall fahrerisches Versagen war. Russell nahm das Urteil scheinbar gefasst entgegen. Die letzten Gedanken von Weidner und Schorowsky auf ihrer Homepage gelten den beiden Opfern. Über Recht und Unrecht wollten sie nicht urteilen, das übernahmen jetzt Staatsanwaltschaft, Richter und Ermittler.