Nun muss Kurt Cobain auch noch sein letztes Hemd lassen – auch wenn ihn das nicht mehr groß interessieren dürfte. Seine Witwe Courtney Love lässt seine Sachen beim Londoner Auktionshaus Christie’s verkaufen. Sie will nur einige wenige Erinnerungsstücke behalten und ihrer Tochter schenken. Frances Bean bekomme die Gitarre, einen Pullover ihres verstorbenen Vaters und den Text zu „(Smells Like) Teen Spirit“. Trotzdem denkt Courtney bei der Versteigerung vor allem an das Wohl von Frances: „Mein Haus ist wie ein Mausoleum. Meine Tochter muss keine riesigen Taschen voll mit verfluchten Flanellhemden erben …“, so Love zu dem US-Magazin Spinner. Auch sie selbst müsse sich aber dringend von Cobains Sachen trennen, sagte Courtney. Wie solle sie einen neuen Mann finden, wenn sie zu Hause immer noch in seinen Pyjamas rumlaufe. Zu verkaufen sind Cobains Gitarren, Verstärker, Kleider, Gedichte, Songtexte und sogar einige Haarsträhnen. Immerhin will Courtney das damit verdiente Geld zum Teil für wohltätige Zwecke spenden. Während Courtney in ihrem Leben aufräumt, arbeitet die neue Doku „Nevermind Kurt“ die Jugend und die letzten Tage von Cobain auf. Neben ehemaligen Bandkollegen wie Chad Channing und Dave Grohl kommen auf der DVD auch viele Freunde, Produzenten und Musikjournalisten zu Wort. Die behandeln nicht nur die übliche Story von Nirvana und Kurts Selbstmord, die in den Medien inzwischen schon so abgenudelt ist, dass man es eigentlich nicht mehr hören mag. Statt dessen erzählen zum Beispiel seine Freunde von Kurts Kindertagen, oder seine ehemaligen PR-Manager versuchen zu erklären, wo der Unterschied zwischen dem öffentlichen und dem privaten Cobain war. Einige hobbypsychologischen Analysen bleiben natürlich auch nicht aus. Für Fans sind sicherlich die Originalaufnahmen und einige seltene Interviews aus dem Archiv interessant.
May
8
2007