Kurz nachdem hierzulande die Ernte eingefahren ist, schickt sich Bühnen-Furie Roisin Murphy an, die Begeisterung, die ihr Solowerk „Ruby Blue“ im Frühjahr gesät hat, auch live zu ernten. Mit Moloko hatte live alles prächtig funktioniert und allein geht es Ende Oktober ganz sicher so weiter (Fans aus Freiburg und Melt!-Festival-Besucher wissen dies längst). Der sympathische Hamburger Turner zieht dann im November nach. Neben den Live-Auftritten in Deutschland kommen die Freunde aus Österreich dank des Vorzeigesenders FM4 sogar in den Genuss mehrerer DJ-Sets. Was Turner schon als Support von Tocotronic andeutete, bekommt auf eigener Tour sicher mehr Zeit und Gelegenheit, Eindruck zu hinterlassen. Mit dabei: das neue Album „Slow Abuse“. Zeitgleich mit Turner aber auf anderen Pfaden touren Seeed auf Teufel komm raus durchs Land. Wem die Jahreszeit zu kalt ist, sei hiermit der Live-Ofen der Berliner Music Monks ans Herz gelegt. Seeeds Dancehall plus Reggae funktioniert schließlich nicht nur im Sommer oder auf dem Glastonbury-Festival, sondern auch im Winter. Wer hingeht, bekommt natürlich auch das neue Album „Next“ zu hören, das am 14. Oktober erscheint. Als sei das Genre-Angebot im Live-Format noch nicht vielseitig genug, spielen auch The Decemberists auf. Insgesamt zwar nur dreimal, aber immerhin haben Berlin, Köln und Hamburg das große Los gezogen. Kollegin Butscher bescheinigte der Band zum aktuellen Album „Picaresque“, „in der süßen Melancholie des heimeligen, kalten Wintermonats gefangen“ zu sein. Wie schön sich so etwas anfühlt, darf jeder vor Ort erleben. Last, but not Least: Franz Ferdinand! Bis in den Dezember hinein beehren uns die Schotten mitsamt dem neuen Album „You Could Have It So Much Better“. Was könnte also besser sein, als sich nur von CD beschallen zu lassen?! Richtig, sich live beschallen zu lassen! Nach anderthalb Jahren auf Tour knallte es intern zwar, aber auf der Bühne schallt es um so heftiger. Frei nach der aktuellen Single „Do You Want To“? Yes indeed!
Sep
23
2005